NUTRITION-News
Iodine deficiency in pregnant women in Austria.
Lindorfer
H, Krebs M, Kautzky-Willer
A,
Eur J Clin Nutr 2015;
69:349-54
Bancher-Todesca D, Sager M, Gessl A.
Department of Internal Medicine III, Division of Endocrinology and Metabolism, Medical University of Vienna, Vienna, Austria.
Die Schilddrüsenhormone T4 und T3 bestehen zu 65 und 59% aus Jod. Der
Erwachsene produziert pro Tag etwa 85 µg T4 sowie 6 µg T3. Dafür
benötigt die Schilddrüse bei ausreichender Jodversorgung täglich ≈ 60
µg Jod (Rohner F; The Journal of Nutrition 2014; Supplement: BOND Expert
Panel Reviews, Part 1:1322S). Jodid wird in Magen und Duodenum fast
vollständig wie in der Schilddrüse mittels Natrium-Jodid-Symporter (NIS)
aufgenommen. Ein TSH- Anstieg (z. B. bei Jodaufnahme unter 100 µg/Tag)
steigert über erhöhte NIS-Aktivität die Jodaufnahme und fördert durch
vermehrte Monojodtyrosin-Bildung bevorzugt die ökonomischere
T3-Produktion, allerdings mit langsamer Entleerung der Jodspeicher. Für
den Säugling wird Jodid mit der NIS auch in der laktierenden Brustdrüse
angereichert. NIS-Hemmung durch Thiocyanat im Zigarettenrauch kann den
Jodgehalt der Muttermilch vermindern.
In der Schwangerschaft
steigt der Jodid-Bedarf durch höheren Hormonbedarf, Jodid-Transfer zum
Feten, erhöhte mütterliche renale Jodid-Clearance sowie die plazentare
Typ-3-Dejodinase. Die empfohlenen Jod-Aufnahmen sind daher in
Schwangerschaft und Stillperiode deutlich höher (siehe Tabelle 1; Rohner
F; The Journal of Nutrition 2014; Supplement: BOND Expert Panel
Reviews, Part 1:1322S). Jod-Mangel führt zu einer Reihe von als
Jodmangel-Erkrankungen zusammengefassten Konsequenzen (Tabelle 2; Rohner
F; The Journal of Nutrition 2014; Supplement: BOND Expert Panel
Reviews, Part 1:1322S; Zimmermann MB; Proc Nutr Soc 2010; 69:133).
Auch der leichte Jodmangel, wie er bei Schwangeren in einem
mitteleuropäischen Land wie Österreich gefunden wurde, könnte zu einer
Beeinträchtigung der neurointellektuellen Entwicklung des Feten führen
(Bath SC; Lancet 2013; 382:331; Hynes KL; J Clin Endocrinol Metab 2013;
98:1954; Bougma K; Nutrients 2013; 5:1384).
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Tags: nutrition-news ernährung spurenelemente schwangerschaft jod
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