NUTRITION-News
Effect of potassium citrate on bone density, microarchitecture,
and fracture risk in healthy older adults without osteoporosis: A
randomized controlled trial.
Jehle S, Hulter
HN, Krapf R
J Clin
Endocrinol Metab 2013; 98:207-17
Kantonsspital Bruderholz, University of Basel, Switzerland.
Die Säurebelastung durch die Ernährung, welche in westlichen Ländern
10-100 mEq Protonen entspricht, und die durch die altersbedingte
Verminderung der Nierenfunktion verstärkt wird (Frassetto LA; J Gerontol
1996; 51A:B91), hat sich in mehreren Querschnittsstudien als dem
Knochen schädlich erwiesen; dies bei Jungen und bei Alten (Wynn E; J
Nutr 2008; 138:1349; Alexy U; Am J Clin Nutr 2005; 82:1107). In der Tat
erzeugt die derzeitige Ernährung, welche relativ wenig Früchte und
Gemüse enthält und daher an Kalium-Salzen mangelt, eine leichte
systemische metabolische Ansäuerung (Acidose) (Frassetto L; Europ J Nutr
2001; 40:200). Die Grundlagenforschung hat gezeigt, dass eine geringe
Senkung des pH (Ansäuerung) die Knochenabbauenden Osteoklasten
stimuliert und die Knochenbildenden Osteoblasten hemmt, während eine
Erhöhung des pH eine gegenteilige Wirkung hat. Dahinter steht die
physiologische Notwendigkeit, eine Ansäuerung des Körpers durch
Freisetzen von Kationen und Bikarbonat aus dem Knochen zu verhindern.
Der
Säuregehalt der Nahrung kann berechnet werden (Remer T; Am J Clin Nutr
1994; 59:1356; Frassetto LA; Am J Clin Nutr 1998; 68:576).
Dementsprechend wird eine Ernährung mit viel Kalium (Gemüse und Früchte)
empfohlen, denn sie geht mit einer höheren Knochendichte einher
(Macdonald HM; Am J Clin Nutr 2005; 81:923). Es wurde deswegen auch
versucht, mit alkalisierender Nahrung den Knochenstoffwechsel günstig zu
beeinflussen, wobei auch Bikarbonat-haltige Mineralwasser eingesetzt
wurden. Das hatte zwar einen positiven Effekt auf den
Knochenstoffwechsel (Buclin T; Osteoporos Int 2001; 12:493; Wynn E; Bone
2009; 44:120), aber die Studien waren kurz, und der Versuch, eine
zweijährige Einnahme von Gemüsen und Früchten zu stimulieren, schlug
fehl (Macdonald HM; Am J Clin Nutr 2008; 88:465). Das mag an der
Schwierigkeit liegen, die Ernährungsgewohnheiten von älteren Personen
nachhaltig ändern zu wollen.
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