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Kurzkettige Fettsäuren:

Bindeglied zwischen Ernährung, Mikrobiota und Mensch


Der rasche Fortschritt bei den Kultur-unabhängigen (genetischen) Techniken zur Analyse der intestinalen Mikrobiota führte in den vergangenen Jahren zu kaum noch überblickbaren Wissenszuwächsen auf dem Gebiet der Mikrobi­o­ta-Forschung. So ist es heute klar, dass wir als Mensch, aus einem Konglomerat unterschiedlicher Spezies, aus allen Ästen des phylogenetischen Lebensbaums bestehen, nämlich aus Bakterien, Arachäen, Eukarya und Viren. Beeindruckenderweise übersteigt dabei die Anzahl der Mikroorganismen mit 1013-14 die unserer eigenen „menschlichen“ Zellen um das 10 bis 100-fache. Die größte Ansammlung dieser Organismen findet sich in unserem Gastrointestinaltrakt, und hier vor allem im Dickdarm. Diese werden kollektiv als intestinale Mikrobiota bezeichnet.

Die gesamte genetische Information, die aus einer Stuhlprobe isoliert werden kann (diese enthält neben menschlichen und bakteriellen auch fungale und virale Gene), bezeichnet man als Mikrobiom. Dieses Mikrobiom ist zentraler Bestandteil unserer eigenen genetischen Landschaft und wird unter diesem Gesichtspunkt auch als humanes Metagenom bezeichnet. Anders gesagt, gesellen sich zu unseren ca. 23.000 menschlichen Genen mehr als 1.000.000 Gene des intestinalen Mikrobioms. Mit diesen Genen assoziiert sind die funktionellen Kapazitäten derer Genprodukte, die die Möglichkeiten unseres eigenen Stoffwechsels bei weitem übersteigen und unser Leben maßgeblich mitgestalten und beeinflussen. Die Beziehung zwischen Mensch und dessen sehr individuellen Mikrobiota wird von Kommensalismus (ein Partner zieht einen Vorteil aus der Beziehung, ohne den anderen zu beeinträchtigen), aber mehr noch von Mutua­lismus, im Deutschen wohl besser mutualistischer Symbiose (beide Partner ziehen Vorteile aus der Beziehung), geprägt. Aber wie kann die intestinale Mikrobiota unsere Körpereigenen Systeme beeinflussen?

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Tags: nutrition-news ernährung fettsäuren mikrobiom 

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