NEPHRO-News
Proteinuric chronic kidney disease is associated with altered red blood cell lifespan, deformability and metabolism.
Bissinger R, Nemkov T, D‘Alessandro A, Grau M, Dietz T, Bohnert BN, Essigke D, Wörn M,
Schaefer L, et al.
Kidney Int 2021; 100:1227-1239
Das nephrotische Syndrom (NS) stellt die maximale Ausprägung einer
proteinurischen Nierenerkrankung, unabhängig von der Ätiologie, dar und
führt zu dem Symptomkomplex aus Ödemen, Hypoalbuminämie, Hyperlipidämie
und Hyperkoagulabilität. Patienten mit nephrotischem Syndrom sind
anfällig für eine Reihe von Komplikationen wie kardiale Dekompensation,
intravaskulärer Volumenmangel, akute Nierenschädigung und Infektionen
oder Thromboembolien.
Die Morbidität beim nephrotischen Syndrom ist
auf den erheblichen Verlust von großmolekularen Plasmaproteinen
zurückzuführen, die normalerweise von einer intakten glomerulären
Filtrationsbarriere zurückgehalten werden. Dies führt zu einer
profunden Störung der Zusammensetzung der Plasmaproteine bzw. der
Depletion mancher.
Die Anämie zählt nicht zu den typischen
Komplikationen des NS, und in der Literatur gibt es nur ältere kleine
Fallserien dazu (Shibasaki T; Nihon Jinzo Gakkai Shi 1994; 36:896,
Vaziri ND; Am J Med 1992; 92:35).
In der größten Studie zur
Koinzidenz der Anämie bei proteinurischer chronischer Nierenerkrankung
(CKD) aus Österreich mit 297 Patienten fanden Mähr et al. retrospektiv
einen signifikant höheren Anämieanteil von 13% bei weiblichen
Patientinnen mit nephrotischer Proteinurie gegenüber 6% bei denjenigen
ohne nephrotische Proteinurie (Mähr N; Am J Kidney Dis 2005; 46:424).
Bei den männlichen Patienten mit nephrotischer Proteinurie fand sich ein
Anämieanteil von 12% gegenüber 10%.
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