NEPHRO-News
Im Zentrum der nephrologischen Therapie liegt neben der Behandlung
primärer renaler Erkrankungen und der Progressionshemmung chronischer
Nierenerkrankungen, die Durchführung von Nierenersatzverfahren. Darüber
hinaus existieren schon seit langer Zeit maschinelle Verfahren, für
deren Durchführung aufgrund der besonderen Kenntnisse im Bereich
extrakorporaler Therapien der Fachbereich der Nephrologie eine besondere
Verantwortung hat. Diese, unter dem Begriff therapeutische
Aphereseverfahren (TA) zusammengefassten Therapieansätze fokussieren im
Gegensatz zur Hämodialyse auf Blut- und Plasmabestandteile, welche nicht
wasserlöslich und damit überwiegend proteingebunden oder frei
zirkulierend sind und aufgrund ihrer Molekülgröße oberhalb des Cut-Offs
von Dialysefiltersystemen liegen.
Die Verfahren der TA sind in ihrer
Anwendung nicht auf nephrologische Krankheitsbilder limitiert, sodass
NephrologInnen hier die Rolle der Verfahrensexperten, nicht immer aber
auch der fachärztlichen Experten für das jeweilige Krankheitsbild haben.
Entsprechend kommt es gerade im Bereich der TA auf ein erhebliches Maß
an Interdisziplinarität und natürlich auch die Beratungsfähigkeit mit
Blick auf die Anwendung entsprechender Verfahren an.
Leider spielen
die Verfahren der TA in der Ausbildung junger NephrologInnen oft eine
untergeordnete Rolle. Die Kenntnis und Anwendung entsprechender
Verfahren sind in Zahl und Verbreitung insgesamt limitiert. Aufgrund der
Tatsache, dass die Durchführung dieser Verfahren nicht an die ärztliche
nephrologische Fachweiterbildung gebunden ist, entstehen leider
inzwischen in der Versorgungslandschaft auch die Begehrlichkeiten
anderer Fachdisziplinen, solche Verfahren anbieten zu können bis hin zum
kommerzialisierten Einsatz unter dem Aspekt einer heilbringenden
Blutreinigung abseits etablierter Anwendungsgebiete.
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