NEPHRO-News
Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung (CKD) haben ein
beträchtliches kardiovaskuläres Risiko (Go AS; N Engl J Med 2004;
351:1296), die Inzidenz von Myokardinfarkten und Schlaganfällen ist im
Vergleich zur Allgemeinbevölkerung erhöht, auch jene der PAVK wird
massiv von der eGFR (die HR liegt bei einer eGFR von 45 bzw. 15 im
Vergleich zu 95 ml/min/1.73m2 bei 1.22 bzw. 2.06) und der Albuminurie
(HR 1.5 bzw. 2.28 bei einem Albumin/Kreatininquotienten (ACR) im
Spontanharn von 30 bzw. 300 vs. 5 mg/g) bestimmt (Matsushita K; Lancet
Diabetes Endocrinol 2017; 5:718).
Eine antihypertensive Therapie
reduziert, vor allem in frühen CKD-Stadien, signifikant die
Ereignisrate (Mann JF; Ann Intern Med 2001; 134:629), der optimale
Zielblutdruck ist allerdings unklar. Multimorbide niereninsuffiziente
Patienten leiden häufig an Begleiterkrankungen, bei deren Vorliegen vor
einem aggressiven Therapieschema gewarnt wird (Vidal-Petiot E; Lancet
2016; 388:2142), weil ein j-förmiger Zusammenhang zwischen
kardiovaskulären Ereignissen und dem arteriellen Blutdruck vermutet
wird.
Leider gibt es nur wenige randomisierte, prospektive
Interventionsstudien, die Effizienz und Sicherheit von zwei
unterschiedlichen Blutdruckzielwerten evaluiert haben. Manche davon
haben Patienten mit CKD ausgeschlossen (Benavente OR; Lancet 2013;
382:507; Cushman WC; N Engl J Med 2010; 362:1575), andere, oft mit einem
primär renalen Endpunkt, waren zu klein oder zu kurz, um eine sichere
Aussage über kardiovaskuläre Auswirkungen zu erlauben (Klahr S; N Engl J
Med 1994; 330:877; Wright JT Jr; JAMA 2002; 288:2421).
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Tags: nephro-news nephrologie hypertensiologie ckd antihypertensiva
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