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Nutrigenomics/Nutrigenetics:

Bei wem steigert eine fettreiche Diät den Blutdruck und Blutzucker?


High-saturated-fat diet increases circulating angiotensin-converting enzyme, which is enhanced by the rs4343 polymorphism defining persons at risk of nutrient-dependent increases of blood pressure.           

Schüler R, Osterhoff MA, Frahnow T, Seltmann AC, Busjahn A, Kabisch S, Xu L, Mosig AS, et al.             J Am Heart Assoc 2017; 37:3278

Dietary fat intake modulates effects of a frequent ACE gene variant on glucose tolerance with association to type 2 diabetes.  

Schüler R, Osterhoff MA, Frahnow T, Möhlig M, Spranger J, Stefanovski D, Bergman RN, et al.                                   Sci Rep 2017; 7:9234


Ernährungsgesellschaften rund um den Globus empfehlen eine Reduktion gesättigter Fette, um Erkrankungsrisiken zu mindern. Diese Empfehlung wird gegenwärtig in Zweifel gezogen, als Ausdruck politisch initiierter Kampagnen mit wirtschaftlichen Einflüssen der Zuckerindustrie betrachtet, und eine Reevaluierung der gesundheitlichen Bedeutung gesättigter Fette gefordert (www.medscape.com/viewarticle/882564). Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Ausmaß nachteiliger Effekte dieser Ernährungsform in Abhängigkeit von der genetischen Ausstattung variieren kann. Die Identifizierung zahlreicher Risikoallele deutet auf eine Rolle genetischer Faktoren für die Entstehung ernährungsabhängiger Erkrankungen, wie Adipositas, kardio­vaskuläre Erkrankungen und Diabetes hin. Allerdings ist der erklärbare Anteil des Erkrankungsrisikos durch die identifizierten Risikogenvarianten weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben und hat den Begriff der „fehlenden Erblichkeit“ geprägt (Manolio TA; Nature 2009; 461:747).

Zugrundeliegende Gen-Ernährungs-Interaktionen liefern hierfür mögliche Erklärungsansätze. So ist beispielsweise die metabolische Antwort auf eine fettbetonte Ernährung mit hohem Anteil gesättigter Fettsäuren, wie in der hier vorliegenden Studie am Beispiel des Angiotensin-konvertierenden Enzyms gezeigt, individuell verschieden. Das Angiotensin-converting En­zyme (ACE) reguliert als zentrales Enzym im Renin-Angiotensin-System die Bildung des stark vasokonstriktorisch wirkenden Angiotensin II.

ACE-Inhibitoren senken durch kompetitive Hemmung des ACE die Bildung von Angiotensin II und somit den Blutdruck. Polymorphismen im ACE-Gen sind mit einem erhöhten Risiko für Ernährungs-mitbedingte Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes assoziiert worden.

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Tags: nephro-news ernährung diät hypertensiologie diabetologie 

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