NEPHRO-News
Hämodynamische Auswirkungen von Dialyseshunts bei nicht-transplantierten Patienten
Arbeiten,
die sich mit der hämodynamischen Wirkung von arteriovenösen Fisteln
beschäftigen, gehen bis in die 1940er Jahre zurück. Damals beschrieben
zum Beispiel Cohen SM et al. (Clin Sci (London) 1948; 1:35), dass nach
mechanischer Kompression traumatischer arteriovenöser Aneurysmata im
Bereich der unteren Extremitäten die Herzfrequenz niedriger und das
Herzzeitvolumen deutlich rückläufig waren. Ab den 1990er Jahren wurden
dann zunehmend Arbeiten publiziert, die sich mit den hämodynamischen
Auswirkungen von Dialyseshunts befasst haben.
Eine Reihe dieser
Effekte treten unmittelbar nach Shuntanlage auf, z. B. eine Steigerung
des venösen Rückstromes zum Herzen, eine Erhöhung des Herzschlagvolumens
(durch Aktivierung des Frank-Starling-Mechanismus), eine Senkung des
peripheren Widerstandes und eine Abnahme der myokardialen Perfusion.
Längerfristig kommt es zu einer Erhöhung des zirkulierenden
Blutvolumens, einer chronischen Aktivierung des
Renin-Angiotensin-Systems und des sympathischen Nervensystems, einer
Zunahme der linksventrikulären Masse, einer Dilatation der Ventrikel,
einer Erhöhung des pulmonalarteriellen Druckes und zu einer
Einschränkung der Funktion des linken und rechten Ventrikels.
Neben
diesen Veränderungen nach Anlage eines Dialyseshunts beschreiben auch
einige Studien hämodynamische Effekte, die nach einer Shuntthrombose
bzw. nach einem chirurgischen Shuntverschluss auftreten. In der Arbeit
von Movilli E et al. (Am J Kidney Dis 2010; 55:682) stieg 6 Monate nach
Verschluss des Dialyseshunts die linksventrikuläre Auswurffraktion
signifikant an, weiters fand sich ein signifikanter Rückgang der
linksventrikulären Masse.
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.