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Behandlung der Hyperphosphatämie mit eisenhaltigen Phosphatbindern

Stand der Entwicklung


1. Einleitung

Die globale Prävalenz einer chronischen Niereninsuffizienz (chronic kidney di­sease, CKD) liegt bei rund 10%. Weltweit ist eine Zunahme der Prävalenz von CKD zu verzeichnen, vor allem in der älteren Bevölkerung. Bei den meisten Patienten mit CKD ist eine Progression der Niereninsuffizienz gegeben. Weil Phosphat unter Regulation von PTH und FGF23 in fortgeschrittenen Stadien der CKD nicht mehr genügend ausgeschieden werden kann, kommt es zu einer zunehmenden Phosphatretention. Bei Dialysepatienten manifestiert sich dies als Hyperphosphatämie. Das Ausmaß der Hyperphosphatämie steht in engem Zusammenhang mit dem Schweregrad des sekundären Hyperparathyreoidismus und korreliert signifikant mit Gefäßverkalkungen und mit einer gesteigerten kardiovaskulären Morbidität und Mortalität. Unter der Entität „Chronic Kidney Disease - Mineral and Bone Disorder (CKD-MBD)“ versteht man die bei CKD entstehende systemische Erkrankung des Mineral- und Knochenstoffwechsels mit abnormen Werten von Kalzium, Phosphat, PTH und Vitamin D, Veränderungen des Knochenumbaus, der Knochenmineralisation und des Knochenvolumens, des Knochenwachstums und der Knochenstärke, in Assoziation mit Gefäß- oder Weichteilverkalkungen. Alle Dialysepatienten leiden an einer CKD-MBD, deren Ausprägung jedoch therapeutisch signifikant beeinflussbar ist (Block GA, Curr Opin Nephrol Hypertens 20:376-381, 2011).

Weil die Phosphatretention und die hohen Blutspiegel des Phosphats direkt mit der Knochenerkrankung und den Gefäßverkalkungen bei Dialysepatienten vergesellschaftet sind, ist es äußerst wichtig, dass deren Phosphatwerte im Blut optimal kontrolliert sind. Nebst phosphatreduzierter Diät benötigen die meisten Dialysepatienten Phosphatbinder, um die Phosphatwerte im Blut in den Zielbereich zu senken. Viele nationale und internationale Guidelines (so die KDOQI- und die KDIGO-Guidelines) geben präzise Empfehlungen zu den Zielphosphatspiegeln und der zu verschreibenden Phosphatbindertherapie (Am J Kidney Dis 42 [4; Suppl 3] 2003; Kidney Int Suppl 113:S1-130, 2009).

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Tags: nephro-news nephrologie hyperphosphatämie phosphatbinder 

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