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Ein neues Konzept zum Verständnis der Biomineralisation im Serum


Zusammenfassung

Die chronische Niereninsuffizienz ist durch Dysregulationen des Mineralhaushalts und erhöhte Konzentrationen von Kalzium und Phosphat im Serum gekennzeichnet. Die direkte Interaktion von Kalzium und Phosphat im Serum wird wesentlich durch die Anwesenheit von Inhibitoren der Biomineralisation bestimmt. Fetuin-A ist das wichtigste und potenteste verkalkungshemmende Protein im Serum. Es hemmt die Verkalkungsneigung im Serum, indem es Kalzium und Phosphat in Form von amorphem Kalziumphosphat in sogenannten primären Calciproteinpartikeln (CPPs) stabilisiert, bevor sich diese mit zeitlicher Latenz spontan zu sekundären CPPs, die kristallines Kalziumphosphat enthalten, umformen. Ein neuer Serumtest, der diese zeitliche Verzögerung in individuellen Seren quantifiziert, könnte in Zukunft ein wichtiges Instrument in Forschung und klinischem Routinealltag werden.

Einleitung

Die chronische Niereninsuffizienz ist eine Erkrankung, bei der es mit zunehmender Verschlechterung zu Einschränkungen der renalen Kalzium- und Phosphatausscheidung kommt. Leider verlaufen die gegenregulatorischen Kompensationsmechanismen des erkrankten Körpers weitgehend frustran und führen eher noch zu einer Verschlechterung der Situation. Ausdruck hiervon sind ein erhöhtes Kalziumphosphatprodukt und die Entstehung eines sekundären Hyperparathyreoidismus. Als klinische Konsequenzen entstehen renale Knochenerkrankungen sowie stark akzelerierte Gefäßverkalkungen (Abbildung 1), die eine der Hauptursachen der hohen Mortalität und des kurzen Überlebens von Nierenpatienten sind (Blacher J, Hypertension 38:938-942, 2001). Folgerichtig ist es das Ziel der aktuellen Leitlinien, die Serumkonzentrationen von Parathormon (PTH), Kalzium und Phosphat in definierte Zielbereiche zu senken.

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Tags: nephro-news nephrologie niereninsuffizenz biomineralisation mineralhaushalt 

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