Themen der aktuellen Ausgaben

 

Pleiotrope Effekte von Eisen


Eisenmangel ist die häufigste und die am weitesten verbreitete ernährungsbedingte Störung auf unserem Planeten. Eisenmangel resultiert in einer verminderten Hämoglobinsynthese mit verkleinerten Erythrozyten und vermindertem Hämoglobin (mikrozytäre, hypochrome Eisenmangelanämie).

Eisenmangel beeinträchtigt

  • kognitive Funktionen (z.B. Konzentrierungsdefekt)
  • Wohlbefinden (z.B. Kopfschmerz, Müdigkeit, Schwäche)
  • Wachstum
  • Hormonproduktion (z.B. Katecholamine)
  • Immunsystem (Risiko für Infektionen und Malignome)
  • DNA-Synthese, -Degradation, -Reparaturmechanismen (z.B. Mutationen, Malignome)
  • den mitochondrialen Elektronentransport
  • Sauerstofftransport (Eisen als funktionelle Komponente in Hämoglobin und Myoglobin)
  • Energieproduktion (Andrews NC, Best Pract Res Clin Hematol 18:159-169, 2005).
  • Enzymaktivitäten & Zellstoffwechsel

Benefit der Eisentherapie bei Herzinsuffizienz

Auch bei Patienten mit Herzinsuffizienz nimmt die Prävalenz der Anämie (definiert als Hb-Werte <13,0 g/dl bei Männern und <12,0 g/dl bei Frauen) mit Rückgang der Nierenfunktion immer mehr zu. Die Prävalenz der Anämie liegt bei 80% bei herzinsuffizienten Patienten mit einer GFR <30 ml/min (Scrutinio D, Eur J Heart Fail 13:61-67, 2011). Die komplexe Interaktion zwischen Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz und Anämie hat noch einen vierten Mitspieler, den Eisenmangel (van Vedlhuisen DJ, Nat Rev Cardiol 8:489-493, 2011). Daher wurde vorgeschlagen, das Konzept

  • CRAS (CardioRenal Anemia Syndrome) durch
  • CRIDS (CardioRenal-Iron Deficiency Syndrome) oder durch
  • CRAIDS (CardioRenal-Anemia-Iron Deficiency Syndrome) zu ersetzen (Macdougall IC, Eur J Heart Fail, April 20, 2012).

Einen Eisenmangel (Ferritin <100 ng/ml, TSAT <20%) haben 32% der nicht-anämischen und 57% der anämischen Patienten mit Herzinsuffizienz (Jankowska EA, Eur Heart J 31:1872-1880, 2010), in einer Studie von Parikh et al. waren es 61% (Parikh A, Circ Heart Fail 4:599-606, 2011). Basierend auf TSAT-Messungen haben 43% der Patienten mit Herzinsuffizienz einen Eisenmangel, bei Patienten mit NYHA-Klasse IV sind es 100% (Okonko DO, J Am Coll Cardiol 58:1241-1251, 2011). Der Eisenmangel ist ein unabhängiger Prädiktor für die Mortalität und die Notwendigkeit für eine Herztransplantation bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (HR 1,58; 95% CI 1,14-2,17; P=0,005; Jankowska EA, Eur Heart J 31:1872-1880, 2010).

Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...

Tags: nephro-news nephrologie eisen eisenmangel kardiologie 

© Medicom VerlagsgmbH

 
Medicom

Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.

Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.

  • ÖsterreichÖsterreich
  • ÖsterreichDeutschland
  • ÖsterreichSchweiz
  • ÖsterreichAndere