NEPHRO-News
Ende der siebziger und zu Beginn der achtziger Jahre des letzten
Jahrhunderts wurde die Transplantationsmedizin mit der Entdeckung und
Einführung des Calcineurin-Inhibitors (CNI) Cyclosporin revolutioniert.
Mit der Einführung des Cyclosporins etablierte sich die
Nierentransplantation als erfolgreichste Nierenersatztherapie. Die
zunächst beobachtete Cyclosporin-vermittelte akut-vasokonstriktorische
Beeinflussung der Nierenhämodynamik (akute Nephrotoxizität) konnte durch
deutliche Reduzierung der anfangs viel zu hohen Blutspiegel vermindert
werden.
In den letzten 15 Jahren rückte die Problematik der
CNIs (Cyclosporin und Tacrolimus) mehr und mehr ins Rampenlicht.
Insbesondere die Arbeiten von Nankivell und Chapman (Nankivell BJ, N
Engl J Med 349:2326-2333, 2003; Nankivell BJ, Transplantation
78:557-565, 2004) beschrieben die chronische Nephrotoxizität als
ubiquitär erscheinende Hauptursache für das schleichende
Langzeitversagen von transplantierten Nieren (im Mittel über 10-15
Jahre). Nichtsdestoweniger tragen eine Vielzahl anderer schädigender
Einflüsse zu dem histologischen Korrelat des chronischen
Transplantatversagens mit tubulointerstitieller Atrophie und Fibrose,
Glomerulosklerose und okklusiven Gefäßveränderungen und letztlich zum
Transplantatverlust bei.
Auch wenn diese aufwendigen Arbeiten
von hervorragender Qualität und Bedeutung waren, führte diese Gewichtung
der Nephrotoxizität zu unmittelbaren sehr kontrovers geführten
Diskussionen und zu zahlreichen retro- und prospektiven Studien, die
deren Ergebnisse/Interpretationen zum Teil nicht bestätigten. Natürlich
bleiben die funktionell und strukturell gut belegten nephrotoxischen
Wirkungen der CNIs unbestritten. Dennoch liegen mittlerweile zahlreiche
histologische und klinische Studien vor, die eine Neubewertung der
„zentralen“ Rolle der CNI-Toxizität für das chronische
Transplantatversagen nahelegen.
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Tags: nephro-news transplant toxikologie toxizität calcineurininhibitor
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