NEPHRO-News
Die Hyperphosphatämie wird heute als einer der entscheidenden
Risikofaktoren für die hohe Mortalität bei Patienten mit CKD (Chronic
Kidney Disease) angesehen. Bei Dialysepatienten (Mortalität: 20% pro
Jahr) werden 12% aller Todesfälle auf erhöhte Phosphatwerte
zurückgeführt (Block GA, J Am Soc Nephrol 15:2208-2218, 2004). Auch in
der Normalbevölkerung konnte gezeigt werden, dass bereits hochnormale
Serumphosphatwerte einen Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse
darstellen (Dhingra R, Arch Intern Med 167:879-885, 2007). Besonders
vulnerabel sind offenbar nierengesunde Koronarpatienten, bei denen schon
hochnormale Phosphatwerte das Mortalitätsrisiko signifikant ansteigen
lassen (Tonelli M, Circulation 112:2627-2633, 2005).
Nach
Ergebnissen aus DOPPS-II weisen in Deutschland ca. 56% der
Dialysepatienten eine Hyperphosphatämie auf und werden mit
Phosphatbindern behandelt (Port F, Clin J Am Soc Nephrol 1:246-255,
2006). Zur Erhöhung der Phosphatspiegel bei CKD-Patienten kommt es in
der Regel erst, wenn die GFR unter 30 ml/min abfällt. Neben der
diätetischen Phosphat-Restriktion kommt der Behandlung mit oralen
Phosphatbindern nach wie vor eine zentrale Bedeutung zu (KDIGO, Kidney
Int Suppl 113:S1-S130, 2009). Eine regelmäßige Kontrolle der
Phosphatwerte wird ab CKD-Stadium 3 empfohlen. In den CKD-Stadien 3-5
sollen die Phosphatspiegel im Normbereich (2,5 - 4,5 mg/dl) gehalten
werden. Bei Dialysepatienten wird empfohlen, zumindest den Normalbereich
anzustreben (KDIGO, Kidney Int Suppl 113:S1-S130, 2009).
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