Renale Anämie
Guidelines versus Praxis
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Prof. Dr. Dr. Walter H. Hörl, FRCP
Die renale Anämie ist eine häufige Komplikation bei Patienten mit
chronischer Nierenerkrankung und betrifft Stadiumabhängig
nicht-dialysepflichtige Patienten, Dialysepatienten und
nierentransplantierte Patienten. Die Behandlungsmöglichkeiten sind
vielfältig und die Behandlungsziele werden im klinischen Alltag von Arzt
zu Arzt und von Patient zu Patient unterschiedlich gesehen und
unterschiedlich beansprucht.
Fallbeispiel 1
Vorgestellt
wird eine 35-jährige asymptomatische Patientin mit einem
Serum-Kreatinin von 2,3 mg/dl, einer errechneten glomerulären
Filtrationsrate (GFR) von 43,6 ml/min/1,73 m² (CKD-Stadium 3b),
Hämoglobin 10,7 g/dl, Ferritin 40,2 ng/ml und CRP 0,62 mg/dl.
Die therapeutischen Überlegungen waren wie folgt:
- Beginn
einer oralen Eisentherapie (z.B. mit Eisensulfat), um einen möglichen
absoluten Eisenmangel (bei Normalpersonen <30 ng/ml Ferritin) zu
verhindern bzw. einen absoluten Eisenmangel (bei Patienten mit
chronischer Nierenerkrankung <100 ng/ml Ferritin) rechtzeitig zu
korrigieren.
- Intravenöse Eisentherapie bei den künftig
etwa vierteljährlichen Kontrollen in unserer Ambulanz, um eine effektive
Eisentherapie (bei liegender Nadel durch die Blutentnahme) ohne
gastrointestinale Beeinträchtigung der Patientin sicherzustellen.
- In
der gegenwärtigen Situation besteht kein Bedarf für eine
Anämietherapie. Viel wichtiger ist der Fokus auf eine optimale
Blutdruckeinstellung, die Reduktion der Proteinurie und Albuminurie bzw.
die Korrektur der metabolischen Azidose sowie eine Normalisierung der
Kalzium-, Phosphat- und 25(OH)D-Werte.
- Eine Therapie der
renalen Anämie bei der asymptomatischen Patientin möge man beginnen,
sobald die Hämoglobinwerte <9,5 g/dl abfallen. Die renale Anämie
könne dann je nach Bedarf mit Eisen (oral oder intravenös) und/oder
Erythropoiese-stimulierenden Agenzien (ESA) intravenös oder subkutan
erfolgen.
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Tags: nephro-news nephrologie anämie leitlinien