NEPHRO-News
Daten von heute, Fakten von morgen
„Nur nicht von der Stange“ titelt die Zeitschrift medizin&technik in
ihrer Ausgabe vom Februar 2011. Gilt das auch für Dialysatoren? Sollte
es für alle Dialysepatienten nur noch einen Typ von Dialysatoren geben?
Diese etwas provokante Frage steht im Gegensatz zur aktuellen Marktlage,
denn im Jahr 2011 sind weltweit mehr als 900 verschiedene Filter
verfügbar, deren Membranen aus 18 verschiedenen Polymeren gefertigt
werden. Mit den den Markt dominierenden Polysulfonmembranen (PSu)
wetteifern Membranen und deren Modifikationen aus Polyamid (PA),
Polyacrylnitril (PAN), Polymethylmethacrylat (PMMA),
Ethylvinyl-Alkohol-Copolymere (EVAL), sowie die klassischen Membranen
aus Cellulose. Letztere haben jedoch ihren Marktanteil weitgehend
verloren, nachdem die Produktion der Standard-Cellulosemembranen aus
Cuprophan® und Hemphan® 2006 eingestellt wurde. Zusätzlich zu den
Filtern verschiedener Größe und den unterschiedlichen Membranmaterialien
gesellen sich die verschiedenen Sterilisationsverfahren, wie Dampf,
Ethylenoxid und γ- oder b-Strahlen.
Die Produktion von Dialysemembranen und Dialysatoren kann man in der Tat
als eine Erfolgsgeschichte der Medizintechnik ansehen. Weltweit werden
heute jährlich mehr als 220 Millionen Filter hergestellt. Fügt man alle
in einem Jahr produzierten Kapillarmembranen aneinander, erhält man ein
Röhrchen mit einer Länge von 420 Millionen Kilometern, was der
dreifachen Entfernung zwischen Erde und Sonne entspricht. Die
Datenblätter der Dialysatoren beinhalten eine Vielzahl von
beschreibenden Parametern. Sie brauchen den Vergleich mit den
Leistungsdaten von Automobilen nicht zu scheuen.
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