Themen der aktuellen Ausgaben

 

Genetische Grundlagen der essenziellen Hypertonie

Ist die renale Genexpression beteiligt?


Renale Mechanismen bei der essenziellen Hypertonie

Eine ursächliche Beteiligung renaler Mechanismen bei der essenziellen Hypertonie wird schon lange vermutet. In den Achtzigerjahren des vorigen Jahrhunderts wurde in mehreren klinischen und experimentellen Nierentransplantationsstudien gezeigt, dass die essenzielle Hypertonie mit der Niere „wandert“ (Rettig R, Grisk O, Hypertension 2005; 46:463-468). Obwohl eine bedeutende Rolle der Niere bei der essenziellen Hypertonie inzwischen kaum noch von der Hand zu weisen ist, sind die im Einzelnen zugrunde liegenden Mechanismen bis heute unklar. Offenbar gibt es eine genetische Prädisposition zur arteriellen Hypertonie, die die Niere involviert. Welche Gene davon betroffen sind, ist zurzeit noch weitgehend unbekannt.

Genom-weite Analysen in bevölkerungsbasierten Kohorten

Seit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms vor knapp einem Jahrzehnt beginnen Genom-weite Analysen, so genannte GWAs, in großen bevölkerungsbasierten Kohorten neue Erkenntnisse über die genetischen Ursachen komplexer Erkrankungen hervorzubringen. Noch deutlicher werden diese Zusammenhänge zwischen bestimmten Varianten im Erbgut und komplexen Phänotypen, wenn die Ergebnisse mehrerer Kohortenstudien in einer großen Meta-Analyse gemeinsam ausgewertet werden. Die Study of Health in Pomerania (SHIP) ist eine solche Kohortenstudie (Völzke et al., Int J Epidemiol 2011; 40:294-307). Übergeordnetes Ziel der GWAs ist es, die genetischen Grundlagen komplexer Erkrankungen, wie z. B. der essenziellen Hypertonie, besser zu verstehen und dadurch zu einer individualisierten Form der Prävention und Therapie dieser Erkrankungen beizutragen, d. h., letztlich wirksamer vorbeugen bzw. intervenieren zu können bei gleichzeitiger Reduzierung der Nebenwirkungen.

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Tags: nephro-news nephrologie hypertensiologie hypertonie genetisch 

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