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Häufung des hämolytisch urämischen Syndroms durch Shiga-Toxin produzierende E. coli 2011

Eine klinische, organisatorische und wissenschaftliche Bewährungsprobe für die Deutsche Nephrologie, Teil 1


Ab Mai 2011 kam es zuerst in Norddeutschland (Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen), später auch in anderen Bundesländern, dem europäischen Ausland sowie in den USA zu erhöhten Fallzahlen des hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS). In Deutschland erkranken im Durchschnitt 1000 Patienten symptomatisch an Shiga-Toxin produzierenden E. coli. Etwa 60 Patienten pro Jahr entwickeln ein HUS, an dem im Jahr 2010 zwei Patienten verstarben (http://www3.rki.de/SurvStat).

Mit dem Stand vom 05.06.2011 sind nach Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI) 1601 Personen (ca. 60% weiblich) als EHEC-positiv gemeldet worden. Insgesamt 630 Personen, davon ca. 70% Frauen, erfüllen die Kriterien des hämolytisch urämischen Syndroms (HUS), welches erstmals 1955 von Gasser und Mitarbeitern beschrieben wurde (Gasser C, Schweiz Med Wochenschr 85:905-909, 1955).

Die gegenwärtige Endemie stellt in Bezug auf Ausmaß, Krankheitsintensität und die Bereitschaft, neue therapeutische Wege zu gehen, alles bisher bei diesem Krankheitsbild Beschriebene in den Schatten. Obgleich noch viele Dinge, wie z.B. der Ursprung der Infektion, ungeklärt sind, ist bereits jetzt eines klar - die Lehrbuchkapitel zu EHEC-HUS werden neu geschrieben werden müssen.

Die Epidemiologie

Die genaue Entwicklung der Patientenzahlen ist auf der Homepage des RKI (www.rki.de) zu ersehen. Gemeinsames Merkmal aller Erkrankten war die Tatsache, dass sie sich kurz zuvor in Norddeutschland aufgehalten hatten, insbesondere im Großraum Hamburg. Bei aller Gewissheit und Ernüchterung in Bezug auf Gurken, Tomaten und Sprossen bleibt auch nach wie vor die Möglichkeit, dass die Infektquelle nicht ausfindig gemacht werden könnte.

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Tags: nephro-news nephrologie hus urämisches syndrom shiga-toxin 

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