NEPHRO-News
Bei etwa 11% der erwachsenen amerikanischen Bevölkerung besteht eine chronische Nierenerkrankung, definiert als vermehrte Eiweißausscheidung mit dem Urin und/oder als Reduktion der glomerulären Filtrationsrate (GFR). Entsprechende repräsentative Zahlen fehlen für den deutschsprachigen Raum. Chronische Nierenerkrankungen lassen sich je nach CKD (Chronic Kidney Disease)-Stadium und Prävalenz (%) in der Bevölkerung wie folgt unterteilen (Coresh J, Am J Kidney Dis 41:1-12, 2003):
Stadium 1: GFR >90 ml/min/1,73 m² (3,3%) | Stadium 2: GFR 60-89 ml/min/1,73 m² (3,0%) |
Stadium 3: GFR 30-59 ml/min/1,73 m² (4,3%) | Stadium 4: GFR 15-29 ml/min/1,73 m² (0,2%) |
Stadium 5: GFR <15 ml/min/1,73 m² (0,2%) |
Jüngste epidemiologische Untersuchungen weisen daraufhin, dass die
Prävalenz chronischer Nierenerkrankungen in den USA weiter zunimmt,
zumindest partiell bedingt durch die höhere Prävalenz von Diabetes und
arterieller Hypertonie (Coresh J, JAMA 298:2038-2047, 2007), vermutlich auch im deutschsprachigen Raum.
PRÄVALENZ UND URSACHEN DER RENALEN ANÄMIE
Die renale Anämie kann sich in Abhängigkeit von der Definition bereits
in frühen CKD-Stadien manifestieren. Im Stadium 4 der chronischen
Nierenerkrankung haben bereits etwa 40% der Patienten Hämoglobinwerte
<11 g/dl (Clase CM, Nephron Clin Pract 105:178-184, 2007).
Bei Vorliegen eines Diabetes mellitus ist in jedem CKD-Stadium die
Anämie häufiger und schwerer ausgeprägt als bei nicht-diabetischen
CKD-Patienten (Thomas MC, Nephrol Dial Transplant 19:1792-1797, 2004).
Neben einem relativen Mangel an endogenem Erythropoietin sind vor allem
ein absoluter Eisenmangel (Ferritin <100 ng/ml), ein relativer
Eisenmangel (normale oder erhöhte Ferritinwerte, Transferrinsättigung
[TSAT] <20%), Vitamin- und Folsäuremangel, Blutverluste,
Inflammation, Infektionen, Malignome oder Medikamente, die die
Erythropoiese negativ beeinflussen können, von Bedeutung.
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Tags: nephro-news nephrologie niereninsuffizienz eisen konsensuspapier
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