NEPHRO-News
Bei der Diagnosestellung eines multiplen Myeloms (MM) weist
dieHälfte der Patienten eine Einschränkung der Nierenfunktion auf. Bei
etwa 10% der Betroffenen ist die renale Schädigung bereits so
ausgeprägt, dass eine Dialysepflichtigkeit besteht. Das Auftreten eines
Nierenversagens führt zu einer deutlichen Verschlechterung der Prognose
der Patienten. So ist bereits ein Anstieg des Serumkreatinins über 2,3
mg/dl assoziiert mit einem eklatant geringeren Patientenüberleben
innerhalb der ersten 60 Tage nach Diagnosestellung (16% versus 62% bei
einem Serumkreatinin unter1,5 mg/dl). Das Vorliegen eines
Nierenversagens ist in den ersten 3 Monaten die dritt häufigste
Todesursache. Neben Dehydratation, Hyperka zämie, Hyperurikämie und
evtl. Kontrastmittel- und NSAR-Toxizität, die zu „myelomunabhängiger“
Nierenschädigung führen, ist die Ursache für direkt myelomassoziierte
Nierenschäden letztlich die Ablagerung von überschießend produzierten
monoklonalen Leichtketten und Immunglobulinen. Das histologische Bild
und auch die klinische Symptomatik können allerdings je nach renalem
Schädigungsmuster sehr unterschiedlich sein.
Renale Pathologien bei MM
1) Glomeruläre Veränderungen
a) Monoclonal Immunoglobulin Deposition Disease (MIDD)
Histologisch
zeigt sich hier typischerweise das Bild einer nodulären
Glomerulosklerose durch Ablagerungen von monoklonalen Leichtketten
(67,6%), Schwerketten (17,6%) oder Kombinationen (14,7%) an der
glomerulären Basalmembran. Proteinurie, eingeschränkte Nierenfunktion
und Mikrohämaturie dominieren das klinische Bild des Patienten. Eine
MIDD ist bei etwa 25% der Myelompatienten Ursache der
Niereninsuffizienz.
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