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Hyponatriämie:

Verstehen und Abklären leicht gemacht


Eine Hyponatriämie (i. e. eine Reduktion der Serumnatriumkonzentration) entsteht, wenn das Verhältnis zwischen der Natrium- und der Wassermenge im Extrazellulärraum (EZR) zugunsten letzterer verschoben ist. Natriumsalze stellen den Hauptanteil osmotisch wirksamer Teilchen im EZR, eine Hyponatriämie ist daher oft mit einer Hypoosmolarität assoziiert* (siehe Fußnote 1). Da diese rasch zu bedrohlichen neurologischen Störungen führen kann, stehen sehr effiziente Mechanismen zur Verfügung, die es der Niere erlauben, umgehend freies Wasser auszuscheiden* (siehe Fußnote 2). Bei einer persistierenden Hyponatriämie ist daher entweder die Nierenfunktion nicht regulär oder die Wasserzufuhr selbst für eine intakte Nierenfunktion zu hoch. Im Wesentlichen sind dies auch die differentialdiagnostischen Überlegungen, die bei einem Patienten angestellt werden müssen.

Physiologie des renalen Wasserhaushaltes (siehe auch Abbildung 1) und Pathophysiologie bei persistierender Hyponatriämie:

In der Niere wird Wasser im proximalen Tubulussystem passiv und plasma­isoton mit Natrium reabsorbiert. Dieser Vorgang ist damit ungeeignet, ein Missverhältnis zwischen Natriummenge und Wassermenge im EZR zu korrigieren. Anders ist die Situation im aufsteigenden Ast der Henle´schen Schleife (und teilweise auch im frühen distalen Tubulus). Hier können z. B. über den Natrium/Kalium/2-Chlorid-Kotransporter isoliert Ionen (ohne Wasser) rückresorbiert werden, die Harnnatriumkonzentration an dieser Stelle sinkt unter jene des Plasmas (Verdünnungssegment). Wenn kein ADH gebildet wird, wird dieser Harn auch das Sammelrohr passieren und eliminiert, steht ADH zur Verfügung, kann freies Wasser über Aquaporine die Tubulusflüssigkeit verlassen, da das umgebende Interstitium (zum Teil über die isolierte Rückresorption von Ionen in der Henle´schen Schleife, zum Teil über ein Harnstoffrecycling) im Verhältnis zum Harn hyperosmolar ist.

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Tags: nephro-news nephrologie hyponatriämie 

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