NEPHRO-News
Epidemiologie der Hypertonie
Die Hypertonie
stellt einen der Hauptrisikofaktoren für die Entstehung des
Myokardinfarktes und den wichtigsten Risikofaktor für die Entstehung des
Schlaganfalls dar [Stamler J, Arch Intern Med 153:598-615, 1993; Kannel
WB, JAMA 275:571-576, 1996; MacMahon S, Lancet 335:765-774, 1990;
Staessen JA, Lancet 361:1629-1641, 2003]. Dabei korrelieren
Blutdruck-Höhe und Hypertonie-Dauer linear mit dem kardiovaskulären
Risiko. Die Prävalenz der Hypertonie in Deutschland liegt mit 55% in der
Altersgruppe der 35- bis 64-Jährigen doppelt so hoch wie in Kanada und
den USA [Wolf-Maier K, JAMA 289:2363-2369, 2003]. Konzepte zur
Verbesserung der Versorgungssituation der Hypertoniker sind u. a.
individualisierte Therapieansätze unter Berücksichtigung des genetischen
Risikoprofils.
Monogenetische Formen der Hypertonie
Im
letzten Jahrzehnt konnten Fortschritte vor allem in der Klärung der
molekularen Basis monogen vererbter Hypertonieformen verzeichnet werden
und dadurch unsere Kenntnisse zur Blutdruckregulation deutlich
verbessern. In Tabelle 1 finden sich für die monogene Hypertonie u. a.
der durch Glukokortikoidgabe behandelbare Hyperaldosteronismus (Chimäres
Gen der Aldosteronsynthase und 11b-Hydroxylase), das
Mineralokortikoid-Exzess-Syndrom (Mutationen in der
11b-Hydroxysteroid-Dehydrogenase), die durch Schwangerschaft
exazerbierte Hypertonie (Mutation an der Liganden-bindenden Domäne des
Mineralokortikoidrezeptors), der Pseudohypoaldosteronismus Typ 2
(Mutationen in mindestens einem von drei Genen in den Chromosomen
1q31–42, 12p13, 17p11–q21), die Hypertonie mit Brachydaktylie
(Mutationen in 12p11.2–12.2), sowie das Liddle-Syndrom (Mutationen in
der b- und g-Untereinheit des epithelialen Natriumkanals).
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Tags: nephro-news nephrologie hypertensiologie hypertonie genetik
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