NEPHRO-News
Renale Anämie und Eisenstoffwechsel
Zur
Entwicklung einer renalen Anämie kommt es, sobald die Kreatininclearance
unter 60 ml/min abfällt. Patienten mit einer glomerulären Filtration
von weniger als 30 ml/min sind in der überwiegenden Mehrzahl anämisch.
Pathogenetisch liegt der renalen Anämie in erster Linie ein relativer
Erythropoetinmangel durch Minderproduktion in der erkrankten Niere
zugrunde, es kann aber gleichzeitig auch ein Eisenmangel bestehen, der
den Schweregrad der Anämie zusätzlich verstärkt. Ferner ist es bei der
Therapie der renalen Anämie mit Epoetin von entscheidender Bedeutung,
dass eine ausreichende Eisenversorgung der Erythropoese gewährleistet
ist, um eine optimale erythropoetische Response auf Epoetin
sicherzustellen (Nephrol Dial Transplant 14 (Suppl 5):1-50, 1999).
Im Rahmen der Epoetin-Therapie unterscheidet man eine Korrekturphase, in
der ein Anstieg des Hämoglobinwertes angestrebt wird, von der
Erhaltungsphase, in der unter Rücknahme der Epoetindosis versucht wird
das Hämoglobin auf einem gewissen Niveau konstant zu halten. In der
Korrekturphase ist der Eisenbedarf höher als in der Erhaltungsphase.
Zur Anämiekorrektur benötigt man für einen Hämoglobinanstieg um 1 g/dl
etwa 150 mg Eisen. Auch in der Erhaltungsphase besteht ein gewisser
Eisenbedarf, der bei Prädialysepatienten, nach Nierentransplantation und
bei Peritonealdialysepatienten in der Regel relativ gering ist, bei
Hämodialysepatienten wegen des behandlungsbedingten Blutverlustes jedoch
duchaus 1-3 g pro Jahr betragen kann.
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Tags: nephro-news eisen eisenmangel
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