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Chronische Niereninsuffizienz:

vielfältige Einflüsse auf das Immunsystem


Die Nieren werden üblicherweise nicht als immunologische Organe verstanden. Eher sind sie die Opfer fehlregulierter Autoimmunreaktionen. Ihre aktive Rolle im Rahmen physiologischer Immunreaktionen wird hingegen leicht übersehen. Wendet man jedoch bei Niereninsuffizienz Zytokine in der Therapie an, z. B. Interferone zur Behandlung der Virushepatitis, so wird anhand des Nebenwirkungsprofils deutlich, wie sehr Wirkstärke und –dauer dieser immunologischen Mediatoren von der Nierenfunktion beeinflusst werden. Tierexperimentelle Daten erklären dieses Phänomen: Viele Zytokine und andere immunologisch aktive Proteine werden im renalen Tubulus metabolisiert. Obwohl im Urin normalerweise fast keine Zytokine gefunden werden, stellen die Nieren wichtige immunologische Clearanceorgane dar. Dies ist ein Hauptgrund dafür, dass man bei Niereninsuffizienz von den meisten bisher untersuchten Immunproteinen deutlich erhöhte Blutspiegel gefunden hat. Neben zahlreichen Zytokinen sind auch Zytokininhibitorproteine, Complementfaktoren und lösliche Rezeptormoleküle betroffen. Die Retention betrifft sowohl aktivierende als auch hemmende Mediatoren, so dass im Einzelfall entweder eine Immunaktivierung oder Immunsuppression resultieren kann.

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Tags: nephro-news 

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