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Das Ende des Hypothermiekonzepts beim Schädel-Hirn-Trauma?

- POLAR -


Effect of early sustained prophylactic hypothermia on neurologic outcomes among patients with severe traumatic brain injury: The POLAR randomized clinical trial.      

Cooper DJ, Nichol AD, Bailey M, Bernard S, Cameron PA, Pili-Floury S, Forbes A, Gantner D, et al.    JAMA 2018; 320:2211-2220


Die Polar Studie (Prophylactic Hypothermia Trial to Lessen Traumatic Brain Injury – Randomized Clinical Trial) stellt die aktuellste hochrangig veröffentlichte klinische Studie zum Thema Hypothermiebehandlung des akuten Schädel-Hirn-Traumas (SHT) dar (Cooper DJ; JAMA 2018; 320:2211). Die Ergebnisse sind von erheblicher Relevanz für die intensivmedizinische Behandlung von SHT-Patienten und bedürfen einer weiteren Einordnung, zumal nur wenig effektive Therapieoptionen für diese kritisch kranken Patienten bestehen.

Induzierte therapeutische Hypothermie ist im Tierexperiment der akuten Hirnschädigung je nach Anwendung außerordentlich protektiv für das Gehirn. So verringert sich nach experimentellem Schädel-Hirn-Trauma und fokaler zerebraler Ischämie das Ausmaß der Schädigung, das funktionelle Outcome verbessert sich (Dietrich WD; Brain Res 2016; 1640:94, Lyden MP; Ther Hypothermia Temp Manag 2013; 3:114).

Entscheidend für die Effektivität der Therapie sind der frühe Beginn der Kühlung sowie eine ausreichende Dauer. Experimentell zeigt sich dabei eine Dosis-Wirkungs-Beziehung, wobei in aller Regel unterhalb von 33°C keine weitere Protektion nachweisbar ist. Besonders wichtig bei der akuten Hirnschädigung ist auch die Geschwindigkeit der Wiedererwärmung. Hier gilt: je langsamer, desto besser (Berger C; Exp Neurol 2007; 204:131). In der neurologischen Intensivmedizin werden hier in der Regel 0,05 bis 0,1°C pro Stunde angestrebt.

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Tags: intensiv-news hypothermie neurologie schädel-hirn-trauma polar 

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