Themen der aktuellen Ausgaben

 

Rekapillarisierungszeit versus Laktatspiegel zur Therapiesteuerung bei Patienten mit Schock

- ANDROMEDA -


Effect of a resuscitation strategy targeting peripheral perfusion status vs serum lactate levels on 28-day mortality among patients with septic shock: The ANDROMEDA-SHOCK randomized clinical trial. 

Hernández G, Ospina-Tascón GA, Damiani LP, Estenssoro E, Dubin A, Hurtado J, Friedman G, et al.            JAMA 2019 19; 321:654-664


In der Versorgung kritisch kranker Patienten spielt die differenzierte Therapie zur Behandlung von hämodynamischer Instabilität mit Schock eine wesentliche Rolle. In Abhängigkeit der Schockform – distributiver Schock, kardiogener Schock, hypovolämer Schock oder obs­truktiver Schock, wobei diese Komplexe überlappend vorliegen können – sind dabei Vorlast, Nachlast, Herzzeitvolumen und Kontraktilität in unterschiedlicher Art verändert (Kersten A; Med Klin Intensivmed Notfmed 2016; 111:590). Die (relative) Verminderung des Herzzeitvolumens (HZV) und eine gleichzeitige erhebliche Verteilungsstörung des Blutflusses in der Mikrozirkulation sind unter hämodynamischen Gesichtspunkten ursächlich für ein später auftretendes Multiorganversagen. Die Mikrozirkulation ist das Bindeglied zwischen den messbaren makrohämodynamischen Kreislaufgrößen und den zu versorgenden Geweben (Janssens U; Med Klin Intensivmed Notfmed 2016; 111:551).

Bei der Einschätzung der Perfusion steht das Sensorium, die Hautdurchblutung und die Urinausscheidung zur Verfügung, wobei letztere nur sehr ungenau akute Veränderungen widerspiegelt. Die Haut ist das Organ mit der höchsten Dichte an Vasokonstriktorrezeptoren. Daher wird die Durchblutung der Haut als erste aller Organe bei Abfall des HZV reduziert. Aus diesem Grund wurde die Haut oft als „Fenster zur Mikrozirkulation“ bezeichnet (Brunauer A; Intensiv-News 2011; 6/11:1).

Die Inspektion der Haut, die taktile Beurteilung der peripheren Durchblutung, die Beurteilung der Rekapillarisierungszeit (Ait-Oufella H; Intensive Care Med 2014; 40:958) und die visuelle sowie taktile Beurteilung der Schweißproduktion sind somit als weitere Puzzleteile zu erfassen und zu bewerten (Janssens U; Med Klin Intensivmed Notfmed 2016; 111:619).

Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...

Tags: intensiv-news notfallmedizin schock andromeda laktat 

© Medicom VerlagsgmbH

 
Medicom

Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.

Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.

  • ÖsterreichÖsterreich
  • ÖsterreichDeutschland
  • ÖsterreichSchweiz
  • ÖsterreichAndere