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Selen bei kritisch kranken Patienten

Supplementieren oder nicht?


The effect of selenium therapy on mortality in patients with sepsis syndrome: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials.

Alhazzani W, Jacobi J, Sindi A, et al.                                                                                                                        Crit Care Med 2013; 41:1555-64

Department of Medicine, McMaster University, Hamilton, ON, Canada.


In den kürzlich publizierten neuen Sepsis-Guidelines (Dellinger RP, Crit Care Med 2013; 41:580) wird aufgrund einer ungenügenden Datenlage von einer Supplementierung mit Selen abgeraten (Evidenzgrad 2C).

Dies, obwohl mehrfach gezeigt werden konnte, dass es bei kritisch kranken Patienten zu einer relevanten Abnahme der Selenkonzentration und damit auch zu einer Abnahme der für diese Patienten lebenswichtigen Selenoproteinen (beispielsweise den Glutathionperoxidasen) kommt (u.a. Alonso de Vega JM, Crit Care Med 2002; 30:1782).

Die „negativen“ Empfehlungen der neuesten Sepsis-Guidelines stehen auch im Widerspruch zu den „positiven“ Ergebnissen von mittlerweile vier Meta-Analysen zur Supplementierung mit Selen bei kritisch kranken Patienten (Heyland DK, Intensive Care Med 2004; 31:327; Manzanares W, Crit Care 2012; 16:R66; Huang T-S, PLoS ONE 8:e54431; 2013; Alhazzani W, Crit Care Med 2013; 41:1555; [Synopsis: Tabelle]).

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass zwischen Substitution und Supplementierung von Selen zu unterscheiden ist. Im ersten Fall (Substitution) sprechen wir über die notwendige tägliche Selenzufuhr, welche für Frauen mit 53 µg/Tag und für Männer mit 60 µg/Tag angegeben wird (Rayman MP, Br J Nut 2004; 92:557). Demgegenüber werden bei einer Supplementierung Dosen von 500 μg und mehr Selen pro Tag parenteral und/oder enteral im Sinne einer Therapie mit Antioxidantien verabreicht.

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Tags: intensiv-news antioxidantien spurenelemente selen 

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