INTENSIV-News
CiCa-HD-MARS ist weder ein Geheimdienst-Code noch der Prototyp eines
Rennwagens. Es ist vielmehr eine Kombination einer
Citrat-antikoagulierten (kontinuierlichen) Hämodialyse mit der
Leberunterstützungstherapie MARS (Molecular Adsorbent Recirculating
System). Die Kombination dieser beiden Verfahren ist im klinischen
Betrieb eher selten zu sehen, obwohl die Citrat-Antikoagulation bei
extracorporalen Systemen sich in den letzten Jahren als Standard
durchgesetzt hat. Was die MARS-Therapie betrifft, ist es nicht nur ein
sehr teures Verfahren, es ist auch mit einem sehr komplizierten Aufbau
verbunden.
Warum tun wir uns all das also an?
Gerade
bei Patienten mit massiven Leberfunktionsstörungen ist es immer wieder
problematisch, in die an sich schon gestörte Blutgerinnung mit einer
systemischen Antikoagulation, wie sie bisher üblicherweise bei
extracorporalen Nierenersatzverfahren verwendet wird, einzugreifen.
Sowohl das intrinsische Gerinnungssystem als auch die
Thrombozytenaggregation werden dabei noch zusätzlich gestört. Ein
regionales Antikoagulationsverfahren des extrakorporalen Kreislaufs hat
also gerade bei dieser Patientengruppe durchaus eine berechtigte
Indikation.
Citrat-Hämodialyse
Ich möchte
das Wirkprinzip dieser regionalen Antikoagulation hier nur kurz
beschreiben. Unmittelbar nach dem Dialysekatheter wird das Blut mit
Citrat antikoaguliert. Dabei bindet das Citrat die für die Blutgerinnung
essentiellen Ca2+- Ionen zu einem Chelat-Komplex. Das extracorporale
Schlauchsystem ist somit antikoaguliert. Kurz vor Wiedereintritt in den
Patienten wird das Blut unter Ca2+-Zufuhr wieder gerinnbar gemacht.
Genauere Angaben finden Sie in den Intensiv-News-Heften 4/06 und 1/09
und oder im Artikel-Archiv der Homepage www.intensiv-news.at.
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Tags: intensiv-news nephrologie hepatologie leberunterstützung
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