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Können/sollen wir in der Basisreanimation auf die Mund-zu-Mund-Beatmung verzichten?


Chest-compression-only versus standard cardiopulmonary resuscitation: A meta-analysis.

Hüpfl M, Selig HF, Nagele P                                                                                                                                                  Lancet 2010; 376:1552-7

Department of Anesthesiology, Critical Care and Pain Therapy, Medical University of Vienna, Vienna, Austria.

BACKGROUND: In out-of-hospital cardiac arrest, dispatcher-assis­ted chest-compression-only bystander CPR might be superior to standard bystander CPR (chest compression plus rescue ventilation), but trial findings have not shown significantly improved outcomes. We aimed to establish the association of chest-compression-only CPR with survival in patients with out-of-hospital cardiac arrest.
METHODS: Medline and Embase were systematically reviewed for studies published between January, 1985, and August, 2010, in which chest-compression-only bystander CPR was compared with standard bystander CPR for adult patients with out-of-hospital cardiac arrest. In the primary meta-analysis, we included trials in which patients were randomly allocated to receive one of the two CPR tech­niques, according to dispatcher instructions; and in the secondary meta-analysis, we included observational cohort studies of chest-compression-only CPR. All studies had to supply survival data. The primary outcome was survival to hospital discharge. A fixed-effects model was used for both meta-analyses because of an absence of heterogeneity among the studies (I(2)=0%).
FINDINGS: In the primary meta-analysis, pooled data from three randomised trials showed that chest-compression-only CPR was associated with improved chance of survival compared with standard CPR (14% [211/1500] vs 12% [178/1531]; risk ratio 1·22, 95% CI 1·01-1·46). The absolute increase in survival was 2·4% (95% CI 0·1-4·9), and the number needed to treat was 41 (95% CI 20-1250). In the secondary meta-analysis of seven observational cohort studies, no difference was recorded between the two CPR techniques (8% [223/ 2731] vs 8% [863/11 152]; risk ratio 0·96, 95% CI 0·83-1·11).
INTERPRETATION: For adults with out-of-hospital cardiac arrest, instructions to bystanders from emergency medical services dispatch should focus on chest-compression-only CPR.
FUNDING: US National Institutes of Health and American Heart Association.


Beim plötzlichen Herztod ist eine schnell begonnene Reanimation mit Verkürzung der Kreislaufstillstandszeit und der Hypoxiedauer von eminenter Bedeutung. Seit Jahrzehnten wird daher die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Anwesende („Bystander“) schnell und beherzt die Basisreanimation durchführen, bis eine Rettungsmannschaft eintrifft. Leider ist aber der Prozentsatz der Patienten, die eine solche rasche Hilfe erhalten, viel zu gering. Die möglichen Gründe dafür sind vielfältig, aber nur unzulänglich untersucht.

Ist die Mund-zu-Mund-Beatmung ein Hindernis in der Laienreanimation?

Die Mund-zu-Mund-Beatmung könnte aus mehreren Gründen einen Hemmschuh für die Durchführung einer Reanimation durch Laien darstellen. Ers­tens ist die Beatmung zweifellos der komplexeste Aspekt der Basisreanimation und deutlich schwieriger als eine Herzmassage oder Anwendung eines automatischen Defibrillators umzusetzen. Die Mund-zu-Mund-Beatmung macht daher auch häufig beim Training an der Puppe Probleme, die den gesamten Ablauf der Wiederbelebung beeinflussen und diese als schwierig erscheinen lassen. Das Vertrauen der Kursteilnehmer in ihre Fähigkeiten, eine Reanimation durchführen zu können, wird dadurch nachhaltig beeinträchtigt. Schließlich ist für den Fall einer telefonischen Anleitung an Laien durch eine Rettungsleitstelle davon auszugehen, dass wertvolle Zeit verloren geht, in der keine Herzdruckmassage erfolgt.

Der zweite Grund für die Schwierigkeiten mit der Mund-zu-Mund-Beatmung ist ein ästhetisch-emotionaler. Es handelt sich für die meisten Menschen schlicht um eine ekelerregende Herausforderung. Es verwundert daher nicht, wenn in vielen Publikationen Ekel als der wesentlichste Grund genannt wird, warum selbst medizinisches Personal in Befragungsszenarien angibt, eine solche Beatmung nicht durchführen zu wollen.

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Tags: intensiv-news notfallmedizin reanimation beatmung 

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