INTENSIV-News
Three controversial issues in extracorporeal toxin removal.
Feinfeld DA, Rosenberg JW, Winchester JF Semin Dial 2006; 19:358-62
Division of Nephrology and Hypertension, Beth Israel Medical Center, New York, New York 10003, USA.
The
optimal method of extracorporeal removal of many toxic compounds is
often a matter of debate. Due to the lack of well-designed studies, we
are often left with circumstantial evidence, and we must exercise our
best clinical judgement as to whether extracorporeal drug removal is
beneficial and if so, by what method. It is clear, however, that
rapidity in toxin removal is beneficial. We present three issues dealing
with extracorporeal removal of toxins for which there is no definitive
answer but which may arise in clinical practice.
The first is whether
continuous renal replacement therapy (CRRT) is better at removing
dialyzable toxins than classic hemodialysis. The second is whether
charcoal hemoperfusion is at all useful in treating paraquat poisoning.
Finally, is any modality of extracorporeal treatment useful in the
treatment of amatoxin poisoning? After a thorough literature review, it
is evident that definitive answers are not strikingly apparent. However,
extracorporeal treatment in the latter two instances may have potential
benefit and may be the only hope for patient survival. Due to the
urgent nature of treatment for poisoning, as well as the somewhat
obscure nature of these issues, there may never be well-designed
evidence-based studies to help guide us.
In the meantime, we must
continue to use less than ideal evidence and our own experience in
dealing with these controversial issues to guide our decision-making
process.
Dieser rezente Beitrag behandelt die schon seit vielen Jahren heftig diskutierte Frage, inwieweit extrakorporale Gifteliminationsverfahren einen sinnvollen und wirksamen Beitrag in der Therapie von Intoxikationen leisten können. Aus dem Titel geht bereits die Widersprüchlichkeit dieser Thematik hervor. Die Autoren sprechen sehr treffend von einem Beitrag aus dem Bereich der "lack-of-evidence-based-medicine". Die durchaus plausible Vorstellung - je rascher ein Gift aus dem Organismus entfernt werden kann, desto unwahrscheinlicher könne es seine Wirkung entfalten - setzt ein entsprechend effizientes Verfahren voraus. Andernfalls bedeutet der Aufwand lediglich Verschwendung von Geld und wertvoller Zeit, die für sinnvollere Therapieformen genutzt werden könnte. Die Autoren konzentrieren sich auf drei Formen von Intoxikationen:
ad 1) Jüngst wurde CRRT als effektives Verfahren in der Behandlung von Vergiftungen durch Lithium, Valproinsäure und Theophyllin propagiert. Im Falle der Lithiumvergiftung wird dies durch die Dauer der Elimination und des damit verbundenen geringeren Reboundphänomens (Rückverteilung von Toxin aus dem Gewebe in die Zirkulation) begründet. Eindeutige Schlüsse hinsichtlich der unterschiedlichen Effizienz sind jedoch weder im Zusammenhang mit Vergiftungen durch Lithium noch durch die beiden anderen Substanzen möglich. Das Hauptproblem liegt in der Toxikokinetik der Arzneimittel und deren Gewebsverteilung, weshalb CRRT meistens selbst der endogenen Clearenceleistung unterlegen ist. Lediglich die sequenzielle Anwendung von Hämodialyse und CRRT scheint die Tendenz zur Geweberückverteilung insbesondere bei akuter Lithiumüberdosierung auf Basis einer chronischen Intoxikation ("acute-on-chronic") wirksam zu verhindern. Im allgemeinen ist davon auszugehen, dass die konventionelle Hämodialyse im kleinmolekularen Bereich eine sehr hohe Clearance aufweist und – wenn überhaupt eine Indikation zur Giftelimination besteht - kontinuierlichen Verfahren überlegen ist.
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Tags: intensiv-news nephrologie toxikation hämoperfusion crrt
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