INTENSIV-News
Successful cardiopulmonary resuscitation after cardiac arrest as a "sepsis-like" syndrome.
Adrie C, Adib-Conquy M, Laurent I, et al. Circulation 2002; 106:562-8
Medical ICU, Cochin Hospital, Paris, France.
BACKGROUND:
We investigated the immunoinflammatory profile of patients successfully
resuscitated after cardiac arrest, representing a model of whole-body
ischemia/reperfusion syndrome.
METHODS AND RESULTS: Plasma cytokine,
endotoxin, and ex vivo cytokine production in whole-blood assays was
assessed in 61, 35, and 11 patients, respectively. On admission, high
levels of plasma interleukin (IL)-6, IL-8, IL-10, and soluble tumor
necrosis factor (TNF) receptor type II could discriminate between
survivors and nonsurvivors. Among nonsurvivors, the initial need for a
vasopressor agent was associated with higher levels of IL-1 receptor
antagonist, IL-10, and IL-6 on day 1. Plasma endotoxin was detected in
46% of the analyzed patients within the 2 first days. Endotoxin-induced
TNF and IL-6 productions were dramatically impaired in these patients
compared with healthy control subjects, whereas an unaltered production
was observed with heat-killed Staphylococcus aureus. In contrast, IL-1
receptor antagonist productions were enhanced in these patients compared
with healthy control subjects. The productions of T-cell-derived IL-10
and interferon-gamma were also impaired in these patients. Finally,
using in vitro plasma exchange between healthy control subjects and
patients, we demonstrated that the endotoxin-dependent hyporeactivity
was an intrinsic property of patients' leukocytes and that an
immunosuppressive activity was also present in their plasma.
CONCLUSIONS:
Altogether, the high levels of circulating cytokines, the presence of
endotoxin in plasma, and the dysregulated production of cytokines found
in these patients recall the immunological profile found in patients
with sepsis.
Erhöhte Zytokinspiegel nach Reanimation wurde bereits vor einigen Jahren
nachgewiesen, wenngleich die Daten nicht in Circulation publiziert
wurden (Crit Care Med. 2000; 28:2360). Neu ist zweifelsohne, dass
nicht-überlebende Patienten höhere Zytokinspiegel aufweisen als
überlebende, allerdings nur jene unter Katecholamintherapie oder mit
erhöhten Plasmaendotoxinspiegeln und dass Leukozyten bei Patienten nach
Reanimation eine intrinsische Hyporeagibilität aufweisen, die durch
Serumfaktoren verstärkt wird.
Die Schlussfolgerung der Autoren, dass nach einer erfolgreichen
Reanimation ein sepsis-like syndrome bzw. eine systemische
inflammatorische Reaktion (SIRS) vorliegt, muss insofern relativiert
werden als dass SIRS klinisch und nicht durch erhöhte Zytokinspiegel und
Immunparalyse definiert ist. Angaben zu den 4 klinischen Kriterien
eines SIRS wie sie 1992 definiert wurden (Leukozytose/Leukopenie, Temp
> 38°C/< 36°C, Tachkardie, Hyperventilation) fehlen aber. Wir
wissen also nicht, ob es auch Patienten mit erhöhten Zytokinspiegeln
ohne SIRS gibt. Aus der klinischen Praxis ist bekannt, dass bis zu 2/3
der Patienten nach Reanimation, wie viele andere nicht-septische
Intensivpatienten auch, ein SIRS aufweisen. Ein nach klinischen
Kriterien diagnostiziertes SIRS dürfte aber mit einem schlechteren
neurologischen Outcome nach Reanimation assoziiert sein, wenn auch nicht
unbedingt mit einem geringeren ICU-Überleben. Hier könnten zusätzliche
Analysen mittels Zytokinbestimmung hilfreich sein. Andererseits waren in
der vorliegenden Arbeit die Zytokinspiegel im Kontext mit der
Reanimationsdauer kein unabhängiger Prädiktor des Überlebens.
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Tags: intensiv-news notfallmedizin kreislaufstillstand adrenalin reanimation
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