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Kardiogener Schock bei akutem Myokardinfarkt


Prognose: inakzeptabel schlecht!

Während in den vergangenen Jahren die dokumentierte Infarktsterblichkeit seit der Einführung der Intensivüberwachung, der Thrombolyse sowie der PTCA von ca. 30% um 1960 auf zwischenzeitlich 6%-7% deutlich abgesenkt werden konnte, ist die zwischen 70-80% angesiedelte Sterblichkeit bei kardiogenem Schock nicht in diesem Ausmaß verbessert worden. Unverändert stellt das myokardiale Pumpversagen mit nachfolgendem kardiogenem Schock die Haupttodesursache der Infarktsterblichkeit im Krankenhaus dar, gefolgt von arrhythmogenen Todesursachen.

Inzidenz: höher als vermutet!

Das statistische Bundesamt gibt für das Jahr 2000 insgesamt 395 043 kardiovaskuläre Todesfälle für die Bundesrepublik Deutschland an, davon 73 265 infolge eines akuten Herzinfarktes. Auf der Grundlage internationaler multizentrischer Thrombolysestudien ist von einer Schock-Inzidenz über 7% auszugehen; in großen Registern – perkutane Koronarintervention bei akutem Myokardinfarkt – finden sich Häufigkeiten bis 14%. Etwa die Hälfte der Schocksituationen findet sich bei Infarktbeginn, die andere Hälfte in den folgenden Tagen.

Die Klinik weist den Weg!

Das klinische Syndrom des kardiogenen Schocks wurde erstmalig im Jahre 1912 von Herrick in folgender Zusammenschau beschrieben: systemische Hypotonie, Luftnot, Zyanose, Rasselgeräusche über der Lunge, schwacher, schneller Puls. Dies sind auch heute die wichtigsten Zeichen des kardiogenen Schocks. Der Schockpatient in der Frühphase muss nicht beatmet sein!

Der Schock weist ein breites Spektrum auf – quantifizieren Sie den Schweregrad!

Ein kardiogener Schock wird definitionsgemäß dann angenommen, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: systemische Hypotonie < 90 mmHg über mehr als 1 Stunde oder > 30 min unter Ausgangsblutdruck, verbunden mit systemischer Minderperfusion, d. h. einer begleitenden Oligo-/Anurie < 30 ml/h auf der Grundlage einer stark eingeschränkten kardialen Auswurfleistung ohne Besserung auf Volumengabe. Das indexierte Herzzeitvolumen liegt dabei unter 2,2 l/min/m2, der PC-Druck begleitend über 15 mmHg [Hochman JS et al. N Engl J Med 1999; 341:625].

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Tags: intensiv-news kardiologie kardiogener schock myokardinfarkt notfallmedizin 

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