INTENSIV-News
Obwohl in Deutschland nur etwa 3-4% der Krankenhausbetten der Versorgung
kritisch kranker Patienten zuzuordnen sind, beansprucht die
Intensivmedizin etwa 20% des Krankenhausbudgets. Angesichts des in Kürze
zu realisierenden Fallpauschalengesetzes mit zunehmender öffentlicher
Transparenz "harter" Endpunkt wie z.B. Letalität sind objektive und
validierte Instrumente zur Erfassung der Ergebnisqualität erforderlich.
Die Analyse der Ergebnis-, Prozess- und Strukturqualität ist daher für
die Gestaltung einer effizienten Intensivmedizin von herausragender
Bedeutung. Grundvoraussetzung hierfür ist das strukturierte Erfassen der
Morbidität und Letalität der Patienten, der eingesetzten Mittel und
Ausgaben, und schließlich der Ergebnisqualität. Erst die Kenntnis dieser
Daten ermöglicht die Bewertung der Effizienz der geleisteten Arbeit, d.
h. die Betrachtung der Ergebnisqualität unter Berücksichtigung der
eingesetzten Mittel.
Mit dem Therapeutic Intervention Scoring
System (TISS) wurde 1974 eines der ersten intensivmedizinischen
Score-Systeme durch Cullen und Mitarbeiter vorgestellt. Der TISS
summiert verschiedene pflegerische und therapeutische Maßnahmen, die
ihrem Aufwand entsprechend mit 1 bis 4 Punkten bewertet werden. Obwohl
ursprünglich zur Beurteilung des Schweregrades der Erkrankung
intensivmedizinischer Patienten entwickelt, wird der TISS mittlerweile
fast ausschließlich zur Evaluation des Ressourceneinsatzes in der
Intensivmedizin genutzt. Seit der initialen Vorstellung hat der TISS
eine Reihe von Anpassungen und Weiterentwicklungen erlebt. Um die
Praktikabilität im klinischen Gebrauch zu erhöhen wurden die vormals 76
Variablen auf 28 Parameter (TISS-28) reduziert (Miranda et al. Crit Care
Med 1996; 24:64).
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