INTENSIV-News
Diuretics, mortality, and nonrecovery of renal function in acute renal failure.
Mehta RL, Pascual MT, Soroko S, et al. JAMA 2002; 288:2547
Division of Nephrology, University of California, San Diego, Medical Center, USA.
Schleifendiuretika und insbesondere Furosemid werden beim akuten Nierenversagen (ANV) seit Jahrzehnten eingesetzt. Das Rationale für ihre weitverbreitete Verwendung klingt bestechend plausibel: Der Sauerstoffverbrauch der Niere wird weitgehend durch das Ausmaß der Natriumrückresorption bestimmt. Wird diese durch Furosemid gehemmt, sollte der Sauerstoffbedarf der Niere sinken und die Ischämietoleranz des Organs zunehmen. Zusätzlich wird Furosemid ein positiver hämodynamischer Effekt (kortikale Vasodilatation) und ein "Auswascheffekt" zugeschrieben, der eine Tubulusobstruktion durch Zelldetritus vermindern könnte. Schleifendiuretika sollten damit sowohl prophylaktisch als auch therapeutisch bei ANV einen idealen Ansatzpunkt bieten.
Die Frage der Prophylaxe ist mit guten, kontrollierten Studien geklärt: Solomon et al. haben schon 1994 den Einfluss einer Hydratation alleine, kombiniert mit Lasix oder mit Mannit zur Prävention der kontrastmittelinduzierten Nephropathie verglichen. Die mit Lasix behandelte Gruppe hatte den höchsten Anstieg des Serumkreatinin (NEJM 1994; 331:1416).
Wir haben bei herzchirurgischen Patienten gezeigt, dass jene Gruppe, die Furosemid gegenüber Dopamin oder Plazebo erhalten hatte, die höchste Rate an Nierenfunktionsstörungen entwickelt (JASN 2000; 11:97). Diese Studien zeigen, dass Furosemid in dieser Indikation nicht nur nichts nützt, sondern sogar schädlich sein könnte.
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Tags: intensiv-news nephrologie nierenversagen lasix diuretika
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