Pflegerische Aspekte der Protein-A Immunadsorption

Die Immunadsorption ist ein extrakorporales Therapieverfahren, das eine selektive Elimination pathogener Immunglobuline aus dem Plasma ermöglicht. Seit 1993 werden an unserer Station Immunapheresen bei verschiedensten Indikationen - vorwiegend Autoimmunerkrankungen (wie Myasthenia gravis, Guillain-Barré-Syndrom, Lupus erythematodes) - und bei hochsensibilisierten Patienten vor und nach der Nierentransplantation eingesetzt (siehe auch Beitrag Derfler Seite 6). Die Frequenz der Behandlungen steigt rasch und kontinuierlich, sodass wir im Jahr durchschnittlich 220 Behandlungen durchführen.

Das Immunadsorptionssystem besteht aus einem Primärkreislauf, in dem die Plasmaseparation stattfindet (dazu kann prinzipiell jedes Gerät zur Plasmaseparation eingesetzt werden) und einem Sekundärkreislauf, in dem die Adsorption von Immunglobulinen an die Protein-A Säule stattfindet. Das Plasma wird an unserer Abteilung durch eine Zentrifugenseparation getrennt. Das zu behandelnde Plasma wird über die Protein-A Säulen geleitet. Bei der Behandlung wird für jeden Patienten jeweils ein Säulenpaar eingesetzt, wobei das Plasma zunächst eine Säule durchfließt, und die Immunglobuline am Protein A, das an Sepharosegel gebunden ist, haften bleiben. Wenn die Säule abgesättigt ist, wird sie über ein Puffersystem regeneriert, während die 2. Säule für die Adsorption eingesetzt wird. Nach einer vordefinierten Zeit (7 oder 10 min) wiederholt sich dieser Vorgang bis das zu vorgegebene Plasmavolumen erreicht ist. Das Säulenpaar kann für etwa 20 Behandlungen eingesetzt werden.

Das System ist sehr komplex und betreuungsaufwendig und erfordert damit eine sehr gründliche Ausbildung des Pflegepersonals. Behandlungsfehler können leicht zum Verlust der sehr teueren Adsorptionssäulen führen. Um eine hohe Behandlungsqualität zu erreichen, erfolgt die Einschulung neuer Mitarbeiter nach einem, auf unserer Abteilung aufliegendem Standard. Der Aufbau dieses Projektes wurde mit der ärztlichen Leitung unserer Abteilung abgestimmt und beinhaltet sämtliche pflegerischen Belange für einen korrekten Ablauf einer Behandlung mit Cobe-Spectra (Gambro-Hospal) als Plasmaseperationseinheit und item 10 (Excorim - Fresenius-Hämocare) als Adsorptionseinheit. Der Inhalt dieses Standards beschreibt das umfangreiche Aufgabengebiet der Pflegeperson, die diese Behandlung durchführt.

1. vor Beginn:

Maßnahmen, die am Vorabend abzuklären sind, wie
- Terminvereinbarung
- Vorschreibung des Behandlungsregimes durch den behandelnden Arzt
- nötige Blutabnahmen.