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Hyperthermia in the neurosurgical intensive care unit.


Hyperthermia in the neurosurgical intensive care unit.

Kilpatrick MM, Lowry DW, Firlik AD et al.                                                                                                                   Neurosurg 2000; 47: 850-855

Department of Neurological Surgery, University of Pittsburgh Medical Center, Pennsylvania, USA.


Mehr als die Hälfte der Patienten, die auf einer neurochirurgischen Intensivstation, insbesondere wegen Subarachnoidalblutung und intracerebraler Blutung, aber auch Patienten die wegen einer ZNS Infektion oder einem konvulsiven Status epilepticus stationär aufgenommen sind, entwickeln während ihres Intensivaufenthaltes zumindest eine febrile Episode, die die Autoren Kilpatrick et al. als rektale Temperatur von mindestens 38,5° C definieren.

Praktisch jeder neurochirurgische Patient, der länger als 2 Wochen intensivpflichtig war, entwickelt zumindest eine febrile Episode, während nur 15% der Patienten, die weniger als 24 Stunden intensivpflichtig waren, eine solche Fieberepisode zeigten. Eine antipyretische Therapie (medikamentös) führte in fast 2/3 der Patienten nicht zum gewünschten Erfolg, d. h. die Fieberepisoden dauerten, trotz aggressiver antipyretischer Therapie (und gezielter antibiotischer Chemotherapie), mehr als 4 Stunden. Überraschenderweise entwickelten nicht nur Patienten mit einer zentralnervösen Grunderkrankung Fieberepisoden; immerhin mehr als 1/4 der Patienten mit einer spinalen Erkrankung (diese Patienten waren postoperativ übwachungs-/intensivpflichtig) entwickelten zumindest eine Fieberepisode. Im Durchschnitt hatte jeder febrile Patient zwischen 4 und 5 Fieberepisoden.

Der Nachteil dieser Studie ist in der retrospektiven Analyse gelegen, außerdem wird zuwenig detailliert auf die tatsächlichen Ursachen der Fieberepisoden eingegangen. Da diese Studie retrospektiv und nicht kontrolliert, im Prinzip als deskriptive Studie angelegt war, kann über die Beeinflussung des neurologischen Outcomes durch diese Fieberepisoden naturgemäß keine schlüssige Auskunft gegeben, aber auch nicht erwartet werden. Trotzdem erscheint uns diese Arbeit wichtig, vor allem der Hinweis, dass Fieber bei intensivpflichtigen, neurochirurgischen Patienten ein sehr häufiges Ereignis ist und offensichtlich mit der Dauer des Intensivaufenthaltes und auch der Schwere der intrakraniellen Erkrankung korreliert.

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Tags: intensiv-news neurologie neurochirurgie hyperthermie 

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