INTENSIV-News
Association between admission supine systolic blood pressure and
1-year mortality in patients admitted to the intensive care unit for
acute chest pain.
Stenestrand U, Wijkman M, Fredrikson M, et al. JAMA 2010; 303:1167-72
Department of Medical and Health Sciences, Linköping University, SE-581 85, Linköping, Sweden.
Die Prognose schwerkranker Patienten wird im Wesentlichen durch ein
Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf geprägt.
Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen kardiogenen,
hypovolämischen, septischen oder anaphylaktischen Schock handelt. Die
hämodynamische Überwachung intensivpflichtiger Patienten stützt sich im
Wesentlichen auf Messparameter wie den arteriellen Blutdruck oder das
Herzzeitvolumen, um die Therapie mit Volumen und vasoaktiven Substanzen
an die krankheitsspezifischen Erfordernisse anzupassen und einen
adäquaten Sauerstofftransport sicher zu stellen.
In der Regel befinden sich Patienten mit akutem Thoraxschmerz bei
Aufnahme in das Krankenhaus und bei der weiteren Überwachung in der
Notaufnahme, auf der Intermediate Care Station oder einer
Intensivstation nicht in einem hämodynamisch kompromittierten Zustand.
Ausnahmen stellen hierbei sicherlich alle Formen der akuten
Herzinsuffizienz sowie die Maximalvariante einer kardiovaskulären
Dysfunktion, der kardiogene Schock, dar. Auch wenn die kurzfristige
Prognose der Patienten mit Thoraxschmerz außerhalb der genannten
schwerwiegenden Krankheitszustände gut ist, wird die langfristige
Prognose von verschiedenen zum Teil schon bei Aufnahme der Patienten
vorhandenen Risiken und Abweichungen von der normalen
Kreislaufphysiologie bestimmt.
Obwohl in den letzten Jahrzehnten substantielle Verbesserungen in
Diagnostik und Therapie der koronaren Herzkrankheit zu einer messbaren
und nachhaltigen Prognoseverbesserung von entsprechenden
Intensivpatienten geführt haben, beobachten wir immer wieder Patienten
mit einer eher ungünstigen Langzeitprognose. Diese Hochrisiko-Patienten
gilt es frühzeitig anhand von einfachen Markern zu identifizieren und
daran ausgerichtet neue Therapiestrategien mit dem Ziel einer
zusätzlichen Risikominimierung zu entwickeln.
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
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