CRP zur Verlaufsbeurteilung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen

C-reaktives Protein (CRP) ist eines der etabliertesten und am längsten bekannten Akut-Phaseproteine  des Menschen (Gabay C, N Engl J Med 1999; 340:448). Dieses eigentlich nur in Hepatozyten synthetisierte Akut-Phaseprotein hat sich als Biomarker für viele Erkrankungen hervorragend positioniert und wurde in den letzten Jahren in fast allen Bereichen der klinischen Medizin neu evaluiert. CRP wird zwar in vielen Körperzellen transkribiert, z. B. in Endothelzellen, aber letztlich wurde seine Synthese bisher nur verlässlich in Hepatozyten gezeigt. Damit können wir davon ausgehen, dass nur die Leber in der Lage ist, dieses Akut-Phaseprotein zu produzieren. Die Produktion unterliegt der strengen Kontrolle von pro-inflammatorischen Zytokinen wie Interleukin-6 (IL-6), IL-1 und TNFα. Vermutlich sind für eine verlässliche Synthese mehrere proinflammatorische Zytokine gemeinsam notwendig. Selbiges findet bei vielen entzündlichen Erkrankungen statt (infektiöse Erkrankungen bei vorwiegend bakterieller Genese, immun-mediierte Erkrankungen, zahlreiche Tumore etc.). Im Serum nachgewiesenes bzw. erhöhtes CRP bedeutet daher immer, dass irgendwo im Körper proinflammatorische Zytokine im Übermaß produziert wurden und auf dem Zirkulationsweg in die Leber gelangen, um dort die Synthese von CRP anzudrehen. Dieser Biomarker ist damit per definitionem unspezifisch und reflektiert wie erwähnt eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen.