Zink und das Risiko der Pneumonie bei älteren Patienten

Spurenelement- und Vitamindefizite bzw. die therapeutische Notwendigkeit der Substitution oder Supplementation bei älteren und hochbetagten Menschen sind ein heiß diskutiertes Thema. Auch kommerziell hat dieser Bereich großes Interesse erregt, da die Umsätze für Spurenelement- und Vita­minpräparate vor allem im frei verkäuflichen Bereich (OTC-Bereich) in den letzten Jahren auch in Österreich konstant gewachsen sind. Eine wesentliche Zielgruppe dabei ist der ältere Mensch, da die Produzenten einerseits im Sinne des „anti-aging“-Gedankens eine Verlangsamung des Alterungsprozesses bzw. des Auftretens altersassoziierter Erkrankungen versprechen, und andererseits bei bereits bestehenden chronischen Erkrankungen auf mögliche manifeste Mangelzustände hinweisen.

Untersucht man die wissenschaftliche Literatur nach „handfesten Evidenzen“, so wird die Suppe sehr dünn. Eindeutige Belege für den Nutzen von Spurenelement- und Vitaminsubstitution hinsichtlich der signifikanten Verbesserung klinischer Endpunkte oder einer Verbesserung des Überlebens finden sich kaum (Stephen AI, J Hum Nutr Diet 2006; 19:179; Dangour AD, J Gerontol A Biol Sci Med Sci 2004; 59:659)