NUTRITION-News
Prospective randomized control trial of intermittent versus continuous gastric feeds for critically ill trauma patients.
MacLeod JB, Lefton J, Houghton D, et al. J Trauma 2007; 63:57-61
Department of Surgery, Emory University, Atlanta, Georgia, USA.
Enterale Ernährung bringt eine Verbesserung des Krankheitsverlaufes bei
Intensivpatienten mit sich, die deutlich über den nutritiven Effekt der
enteralen Nahrungszufuhr hinausgeht. Die Mechanismen, wie es zu dieser
positiven Wirkung der enteralen Ernährung kommt, sind nicht völlig
geklärt. Eine Verbesserung der intestinalen Barriere, Veränderung der
intestinalen Flora, Beeinflussung der Darmmotilität sowie spezifisch
hormonelle Effekte der enteralen Nahrungszufuhr spielen jedoch dabei
eine Rolle. Deshalb gehört der frühzeitige Beginn und möglichst rasche
Aufbau der enteralen Ernährung bei Intensivpatienten zum
Standardvorgehen. Dies stellt jedoch bei vielen Patienten ein
erhebliches Problem dar, da die enterale Ernährung auch mit
Komplikationen wie Diarrhoe, hohe gastrale Refluxmengen, Risiko von
Aspirationspneumonien etc. verbunden ist.
Zahlreiche Arbeiten haben sich
daher mit der Optimierung der enteralen Ernährung zur Vermeidung dieser
Komplikationen beschäftigt. Ein wichtiger Punkt neben der Optimierung
der Zusammensetzung der Nährlösung ist die Applikationsform.
Verschiedene Studien haben untersucht, ob eine jejunale Sondennahrung
weniger Komplikationen macht als eine gastrale, ob die kontinuierliche
Zufuhr besser vertragen wird als eine Bolus-Applikation oder umgekehrt.
Auch die vorliegende Arbeit hat sich in einer prospektiven Studie mit
der Frage der optimalen Zufuhr der enteralen Ernährung beschäftigt. Es
wurden 160 Traumapatienten, die mindestens 48 Stunden, im Schnitt jedoch
7 Tage beatmet werden mussten, randomisiert entweder mit Bolus oder mit
kontinuierlicher Zufuhr über eine nasogastrale Sonde ernährt. Ein
zusätzliches Einschlusskriterium für die Aufnahme in die Studie war ein
„funktionierender Gastrointestinaltrakt“. Das Therapieziel war möglichst
rascher Beginn und Aufbau der enteralen Ernährung auf die Zielmenge von
25 kcal sowie 1,5 g Protein pro kg Körpergewicht und Tag.Die enterale
Ernährung wurde im Schnitt 1,8 Tage nach Aufnahme begonnen und bei 139
der 160 Patienten wurde binnen 7 Tagen die Zielmenge der Zufuhr
erreicht. Bei den Patienten mit Bolusapplikation wurde die Zielmenge
etwas früher erreicht als bei den Patienten mit kontinuierlicher
Applikation.
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