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Kommunizieren intestinale Zellen miteinander über Synapsenproteine?


Proteomic and bioinformatic analysis of epithelial tight junction reveals an unexpected cluster of synaptic molecules.

Tang VW                                                                                                                                                                            Biol Direct 2006; 1:37

Department of Cell Biology, Harvard Medical School, Boston, MA 02115, USA.


Der „Adherence Junction Complex“ umfasst alle für Epithelzellen und Endothelzellen spezifischen interzellulären Strukturen, die für den Zusammenhalt der Zellen (Zelladhäsion) und den parazellulären Transport von Wasser und darin gelösten Stoffen verantwortlich sind. Seine oberste (apikale) Teilstruktur wird als Tight Junction (TJ) bezeichnet. TJs umringen die Zellen kontinuierlich und gürtelartig. In den Epithelzellen des Darms regeln sie den vektorialen Transport von Wasser und Elektrolyten und verhindern den Durchtritt von Makromolekülen und Pathogenen („barrier function“). Weiters ermöglichen sie den Erhalt der zellulären Polarität durch Trennung des apikalen vom basolateralen Zellmembranteil („fence function“). TJs spielen zusätzlich eine wichtige Rolle bei der Epithelzelldifferenzierung. Elektronenmikroskopisch erscheinen TJs als druckknopfartig zusammengehaltene Kontaktpunkte der Plasmamembranen benachbarter Zellen. Diese Kontakte entsprechen zusammenhängenden, verzweigten Fibrillen von Transmembranpartikeln, welche von beiden benachbarten Zellen ausgehend den parazellulären Raum „verflechten“ und damit die parazelluläre Permeabilitätscharakteristik definieren. Diese Fibrillen bestehen aus zumindest zwei Arten von vierfach durch die laterale Zellmembran gefädelten Proteinen: Den Occludinen und der Familie der Claudine. Die Struktur der TJs umfasst aber auch eine etwa 100 nm dicke zytoplasmatische Plaque an den lateralen Zellinnenwänden. An diese zytoplasmatische Plaque docken endständig Actomyosinfäden des Zytoskelettes an, ein Hinweis darauf, dass die TJ-Permeabilität auch durch zytoskelettale Mechanismen beeinflusst werden könnte (Travis S, Clin Science 1992; 82:471). Als Vivian Tang ihre Proteomicsstudie begann, waren insgesamt 49 verschiedene TJ-Proteine bekannt (siehe www.zonapse.net/tight_junction/id11.html). Dies erschien für die in molekularbiologischen Dimensionen riesige TJ-Struktur unwahrscheinlich wenig. Zusätzlich stimmten die bekannten Funktionen der aufgefundenen Proteine nicht mit den beobachteten TJ-Funktionen überein.

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Tags: nutrition-news ernährung darm intestinal proteine 

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