NUTRITION-News
Hostile marital interactions, proinflammatory cytokine production and wound healing.
Kiecolt-Glaser
JK, Loving TJ, Stowell JR, et al.
Arch Gen Psychiatry
2005; 62:1377-84
Department
of Psychiatry, Institute for Behavioral Medicine Research, Ohio State
University College of Medicine, 1670 Upham Drive, Columbus, OH 43210,
USA.
Man stelle sich vor: Eine Forscherin vermutet, dass die Wunden
verheirateter Frauen und Männern, die sich zu Streithennen/Streithähnen
entwickelt haben, langsamer heilen als die Wunden von Ehepaaren, die in
einer harmonischen Beziehung leben. Man stelle sich weiter vor, unsere
Forscherin entschlösse sich, diese ihre gewagte Vermutung durch ein
Experiment zu bestätigen oder zu widerlegen. Zu diesem Zweck wählt sie
aus 266 Paaren 42 geeignete aus, die zwischen 22 und 77 Jahre alt sind
und durchschnittlich bereits 12,5 Jahre Tisch und Bett geteilt haben.
Die Forscherin erhebt, wie es um die eheliche Harmonie ihrer 42 Paare
bestellt ist und teilt nach den Ergebnissen ihrer Befragung 21 Paare der
Kategorie VIEL EHEZWIST (VEZ) und die anderen 21 Paare der Kategorie
WENIG EHEZWIST (WEZ) zu. Um statistische Sorgfalt bemüht, vergleicht sie
das Alter, den Bildungsstand und andere Parameter (Alkohol-, Nikotin-
und Tablettenkonsum) ihrer prospektiven Probanden und findet, dass
zwischen den Gruppen VEZ und WEZ keine maßgeblichen Unterschiede
bestehen. Sodann überzeugt oder überredet die Forscherin alle Mitglieder
der VEZ- und WEZ-Gruppe, freiwillig an einem Experiment teilzunehmen,
das folgendermaßen ablaufen soll: Alle Subjekte müssen gemeinsam mit
ihren PartnerInnen zweimal jeweils 24 Stunden in einem Spital
verbringen.
Beim ersten Spitalsaufenthalt müssen die Paare 10 Minuten
lang nach einem losen Protokoll sozial unterstützend (su) miteinander
interagieren, etwa zwei Monate später, beim zweiten Aufenthalt,
ebenfalls 10 Minuten lang und ebenfalls nach einem losen Protokoll
Konflikte austragen (ka). Nach beiden Interaktionsformen, also su und
ka, werden allen Probanden am nackten Unterarm kleine Saugmaschinen
aufgebracht, die innerhalb von 90 Minuten 8 Blasen mit jeweils 8 mm
Durchmesser auf der Haut erzeugen. Anschließend werden nach 4, 7 und 22
Stunden in den Blasen und im Blut der Probanden die Konzentrationen so
genannter Zytokine (Stoffe, die Entzündungen im Körper fördern und
Interleukine genannt werden) gemessen und die Messergebnisse miteinander
verglichen. Weiters soll beobachtet werden, wie lange es dauert, bis
diese Hautblasen abheilen und ob Unterschiede im Tempo des
Heilungsprozesses bestehen, wenn Männer und Frauen, die Gruppen VEZ und
WEZ sowie die Zustände su und ka miteinander verglichen werden.
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