Themen der aktuellen Ausgaben

 

Salzsensitivität aus einem Tropfen Kapillarblut:

Do it yourself


Salt sensitivity determined from capillary blood.

Oberleithner H, Wilhelmi M.                                                                                                                 Kidney Blood Press Res 2016; 41:355-364


Man kann davon ausgehen, dass etwa ein Drittel der Erdbevölkerung eine hohe Empfindlichkeit (Sensitivität) für Kochsalz (NaCl) aufweist (Weinberger MH; Curr Opin Cardiol 2000; 15:254). Besonders bei diesen Menschen führt die tägliche Aufnahme von mehr als 5 Gramm NaCl (die tägliche Salzzufuhr des Menschen liegt weltweit zwischen 7 und 15 Gramm) über kurz oder lang zu Bluthochdruck und Schäden an Herz, Nieren und Blutgefäßen (Mozaffarian D; N Engl J Med 2014; 371:624; Meneton P; Physiol Rev 2005; 85:679; Ritz E; Nephrol Dial Transplant 2006; 21:2052; Funder JW; Pflügers Arch 2015; 467:587; He FJ; Pflügers Arch 2015; 467:577; Oberleithner H; Nephrol Dial Transplant 2013; 29:240).

Die primäre Ursache einer hohen Salzsensitivität liegt wahrscheinlich am renalen Auscheidungsverhalten von Natrium und an der „Pufferkapazität“ des Organismus. Die Nieren des salzsensitiven Menschen scheiden das über die Nahrung aufgenommene Natrium zu langsam aus, wodurch die Puffermöglichkeiten des Körpers für Natrium häufig überfordert werden.

Langfristig wird dadurch der Organismus geschädigt. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Mineralokortikoidhormon Aldosteron der Nebennierenrinde, welches die renale Natriumausscheidung verzögert. Dieser evolutionsbiologisch uralte Mechanismus – die Aldosteron-gesteuerte Salzretention – war für den Urmenschen über Millionen von Jahren von großer Bedeutung, zumal die natürliche Nahrung naturgemäß arm an Natrium ist. Es war schlicht notwendig zum Überleben (Homöostase der Körperflüssigkeiten), einen Mechanismus zu besitzen, der jedes Körnchen Salz aus der Nahrung möglichst lange im Körper zurückhält.

Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...

Tags: nephro-news nephrologie salzsensitivität salzbluttest 

© Medicom VerlagsgmbH

 
Medicom

Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.

Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.

  • ÖsterreichÖsterreich
  • ÖsterreichDeutschland
  • ÖsterreichSchweiz
  • ÖsterreichAndere