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Niereninsuffizienz bei CHF


Wechselwirkungen zwischen Herz und Nieren sind nahezu immer bidirektional. Eine akute oder chronische kar­diale oder renale Dysfunktion kann eine akute oder chronische Dysfunktion im jeweils anderen Organ erzeugen oder mitbedingen (Coresh J; Am J Kidney Dis 2003; 41:1). Bei Herzinsuffizienten ist eine reduzierte GFR mit einer Mortalitätserhöhung assoziiert. CKD-Patienten haben ein erhöhtes Risiko für athero- und arteriosklerotische Erkrankungen und/oder eine Herzinsuffizienz. Kardiovaskuläre Co-Morbiditäten sind für >50% der Todesfälle verantwortlich. Akute oder chronische systemische Störungen induzieren häufig parallel eine kardiale und eine renale Dysfunktion.

Aus klinischer Sicht hat diese Interaktion eine zentrale Bedeutung, beeinflusst sie doch unzählige diagnostische und therapeutische Entscheidungen im internistischen wie chirurgischen Alltag. Um das Problem systematischer zu erfassen, wurde hierfür der Ausdruck „Kardiorenales Syndrom“ geprägt, zunächst jedoch sehr unspezifisch verwendet.

In der Definition des National Heart, Lung & Blood Institute aus dem Jahre 2004 verstand man darunter eine Störung, bei der die symptomlindernde Herzinsuffizienztherapie durch eine Verschlechterung der Nierenfunktion (d. h., reduzierte GFR) limitiert wird. Während initial vor allem die Reduktion des renalen Blutflusses ursächlich angesehen wurde, zeigte sich später, dass weitere Regulationssysteme wie hormonelle, humorale, nervale und externe/toxische Komponenten gleichfalls entscheidende Rollen spielen und kardiorenale Interaktionen in beide Richtungen wirken (Bock JS; Circulation 2010; 121:2592).

Im Jahre 2008 wurde von Claudio Ronco (JACC 2008; 52:1527) eine ätiologisch motivierte Klassifikation vor­geschlagen, die bis heute diskutiert wird. Allerdings wurde dadurch das pathophysiologische Verständnis der Herz-Nieren-Achse entscheidend vorangebracht.

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Tags: nephro-news nephrologie kardiorenal kardiologie herzinsuffizienz 

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