NEPHRO-News
Es existieren viele Momente im Leben eines Menschen, in welchen
Umwelteinflüsse eine entscheidende Rolle für den Gesundheitszustand
eines Individuums spielen. In keiner Phase des Lebens ist man aber mehr
von dem umgebenden Milieu abhängig als während der Embryo- und
Fetogenese. Wachstum und Entwicklung in utero sind komplexe und
dynamische Prozesse, welche die Interaktion einer Vielzahl von
maternalen und fetalen Komponenten für einen reibungslosen Ablauf
benötigen (Jeppesen J, J Am Coll Cardiol 49:2112-19, 2007; Jeppesen J,
Eur J Cardiovasc Prev Rehabil 15:594-98, 2008; Marx N, Clin Res Cardiol
1[Suppl]:31-38, 2006).
Diese komplexe Interaktion zwischen
Mutter, Plazenta und Kind gewährleistet eine optimale Versorgung mit
Nährstoffen, Sauerstoff und endokrinen Signalen, allesamt
Voraussetzungen für eine normale Entwicklung. Störungen in diesem
Versorgungssystem können nicht nur unmittelbare Auswirkungen haben, wie
etwa veränderte fetale Wachstumsmuster, sondern sind, wie die
derzeitige Beweislage suggeriert, mit im späteren Leben bei den
Nachkommen auftretenden Krankheiten assoziiert.
Epidemiologische
Daten sprechen zweifelsfrei für das Phänomen der fetalen
Programmierung. Barker et al. waren zwar nicht die ersten, die sich mit
dieser Thematik auseinandersetzten, aber es waren ihre in England und
Wales in den späten achtziger Jahren durchgeführten epidemiologischen
Untersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen einem niedrigen
Geburtsgewicht und einem im späteren Leben gesteigerten
Erkrankungsrisiko für koronare Herzkrankheit herstellen konnten
(Osmond C, BMJ 307:1519-24, 1993).
Hales et al. konnten in
einer weiteren Folgestudie der von Barker et al. untersuchten Kohorte,
wobei dieses Mal nur Männer im Alter von 64 Jahren eingeschlossen
wurden, zeigen, dass eine ähnliche inverse Korrelation zwischen dem
Geburtsgewicht, Glukosetoleranz und Insulinresistenz besteht (Hales CN,
BMJ 303:1019-22, 1991).
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Tags: nephro-news nephrologie neonatologie diabetologie epigenetik
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