NEPHRO-News
Einleitung
Im letzten Vierteljahrhundert ist die
Duplexsonographie ein fester Bestandteil der nephrologischen Diagnostik
geworden und aus dem klinischen Alltag des Nephrologen nicht mehr
wegzudenken. Dies wird auch in der Weiterbildungsordnung deutlich, in
der mittlerweile für die Prüfungszulassung zum Nephrologen 100
Duplexuntersuchungen der Nierengefäße gefordert werden. Die vielen
Fortbildungsveranstaltungen zu diesem Thema verdeutlichen den großen
Wissensbedarf der jungen Kolleginnen und Kollegen auf diesem Gebiet. Mit
der Unterstützung von Professor Schollmeyer wurde in Freiburg gegen
Ende der achtziger Jahre schon früh mit dieser nicht-invasiven
Diagnostik in der Nephrologie begonnen. In der „Freiburger Schule“ der
Duplexsonographie wurden ganz wesentliche Kriterien für verschiedene
nephrologische Fragestellungen erarbeitet, die weitgehend auch heute
noch Gültigkeit haben.
Im Folgenden soll ein chronologischer
Abriss dieser Arbeit gegeben und die Ergebnisse mit denen aktueller
Studien verglichen werden, sodass ein Überblick zur aktuellen Bedeutung
der Duplexsonographie in der Nephrologie möglich wird.
Duplexsonographie nach Nierentransplantation
Aufgrund
der guten Zugänglichkeit der Nierentransplantate wurde Mitte der
achtziger Jahre hier mit der dopplersonographischen Nierendiagnostik
begonnen. Zunächst im „Schwarz-Weiß-Mode“ und später im „Farbmode“
wurden die Dopplersignale aus den Nierentransplantatarterien abgeleitet.
In dieser Zeit verliefen die akuten Abstoßungsreaktionen oftmals noch
fulminant mit ausgeprägter Schwellung der Organe bis hin zur
Organruptur, was heute unter der stärkeren Immunsuppression zum Glück
nur noch selten eintritt. Hierdurch erklärt sich, warum die ersten
Studien zur Diagnose der akuten Rejektion mit der Duplexsonographie so
positiv ausfielen und bei vielen Transplantationsmedizinern große
Hoffnungen geweckt haben. Mit der Messung des intrarenalen Resistive
Index (RI) und des Pulsatility Index (PI) war es möglich,
den Anstieg des Gefäßwiderstands, der im Rahmen einer akuten Abstoßung
auftritt, zu erfassen.
Hollenbeck et al. konnten zeigen, dass
die individuellen Verlaufswerte eine höhere Treffsicherheit in der
Diagnose einer Rejektion bieten als die Verwendung von Einzelwerten
(Hollenbeck M, Dtsch Med Wochenschr 116:921-927, 1991). Eine durch
längere Ischämiezeit verursachte akute tubuläre Nekrose (ATN) führt
ebenfalls zu erhöhten Widerstandsindices im Transplantat, die dann aber
im Verlauf abfallen, während es im Fall einer akuten Rejektion zum
weiteren Anstieg der Widerstandsindices kommt. Durch die
Verlaufsuntersuchung in 2-3-tägigen Abständen wollte man beide Ursachen
der Transplantatdysfunktion voneinander unterscheiden.
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Tags: nephro-news nephrologie duplex-sonographie sonographie
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