NEPHRO-News
Die Anzahl der Patienten mit chronischer Nierenerkrankung steigt
weltweit. Für die amerikanische Bevölkerung (NHANES 2003-2006, MDRD-
Formel) wird ein Anteil von 15,2% chronischer Nierenerkrankungen
gesehen. Der Anteil mit chronischer Herzinsuffizienz beträgt 2,5% und
mit Diabetes mellitus 7,7% (Abb. 1).
Es finden sich zahlreiche
Überschneidungen und es zeigt sich eine zunehmend größere Gruppe von
Patienten, die gleichzeitig eine chronische Nierenerkrankung und eine
chronische Herzinsuffizienz haben. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz
und chronischer Nierenerkrankung findet sich ein deutlich erhöhtes
Risiko hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit von
Krankenhausaufenthalten, Dauer der Krankenhausaufenthalte und Mortalität
(Grace L, J Am Coll Cardiol 47:1987-1996, 2006).
Das
Auftreten kardiovaskulärer Endpunkte, wie etwa Tod aufgrund
kardiovaskulärer Erkrankungen, Reinfarkt, chronische Herzinsuffizienz,
Schlaganfall oder Wiederbelebung ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der
Einschränkung der Nierenfunktion deutlich erhöht. In der VALIANT-Studie
mit 14.527 Patienten fand sich ein Erreichen des zusammengesetzten
Endpunktes aus den zuvor genannten Erkrankungen in über 60%, wenn die
glomeruläre Filtrationsrate < 45 ml/min. betrug (Anavekar NS, N Engl J
Med 351:1285-1295, 2004).
Die Ursache liegt darin, dass neben
den klassischen Risikofaktoren insbesondere die Faktoren Inflammation,
Störung des Calcium-Phosphat-Haushaltes und Anämie ergänzend
hinzukommen, die häufig nicht nur additiv sondern auch multiplikativ das
Geschehen, welches zu kardiovaskulären Erkrankungen führt,
augmentieren. Umgekehrt ist eine eingeschränkte Herzfunktion
(dekompensierte Herzinsuffizienz) häufig mit einer Einschränkung der
Nierenfunktion verbunden. In der ADHERE-Datenbank fand sich bei 60.234
Männern und 64.639 Frauen in über 40% eine CKD mit Stadium K/DOQI III
(Heywood TJ, Heart Fail Rev 9:195–201, 2004).
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Tags: nephro-news dialyse pd peritonealdialyse kardiologie herzinsuffizienz geriatrie
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