NEPHRO-News
In der Schwangerschaft kommt es zu charakteristischen Veränderungen
der Nierenfunktion. Bis zur 16. Schwangerschaftswoche steigt der renale
Plasmafluss um 50-75% an, bleibt dann zwischen der 16. und 34.
Schwangerschaftswoche konstant erhöht und fällt danach wieder um 25%.
Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) erhöht sich bis zum Ende des
ersten Trimenons um 50% und bleibt während der Schwangerschaft erhöht.
Entsprechend erhöht sich die Kreatinin-Clearance auf 150-200 ml/min.
Kreatinin und Harnstoff fallen in den unteren Normbereich oder darunter.
Etwa drei Monate nach Entbindung kehrt die GFR in den Normbereich vor
der Schwangerschaft zurück (Airoldi J, Obstet Gynecol Survey 62:117-124,
2007).
Mögliche Mechanismen, die zur Hyperfiltration in der Schwangerschaft beitragen sind
Da die Hyperfiltration in der Schwangerschaft nicht mit einem erhöhten intraglomerulären Druck einhergeht, kommt es nicht zur glomerulären Sklerose (die Periode der Hyperfiltration dürfte dafür auch zu kurz sein). Etwaige Funktionsverschlechterungen der Nieren in der Schwangerschaft lassen sich daher auch nicht auf die mehrmonatige Hyperfiltration zurückführen.
Mit dem Anstieg der GFR kommt es zum Abfall der Harnsäurewerte auf 2-3 mg/dl. Ein zweiter Mechanismus der Harnsäuresenkung in der Schwangerschaft beruht auf der urikosurischen Wirkung der Östrogene. Nach der 24. Schwangerschaftswoche steigen die Harnsäurewerte langsam, aber kontinuierlich wieder in den Normbereich an. Überhöhte Harnsäurewerte im letzten Trimenon können mit niedriger Sensitivität und Spezifität ein indirekter Hinweis auf Präeklampsie sein.
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Tags: nephro-news nephrologie nierenerkrankung schwangerschaft
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