NEPHRO-News
Nach Medicare-Daten waren am 01.01.1973 in den USA 10.306 Patienten mit
terminaler Niereninsuffizienz in einem Dialyseprogramm. Zu diesem
Zeitpunkt wurden 3324 (32,3%) mittels Heimhämodialyse versorgt. Der
Anteil der Heimhämodialyse hat in den Folgejahren kontinuierlich
abgenommen, vor allem durch die Entwicklung neuer
Peritonealdialyseverfahren. Am 31.12.2005 waren in den USA 341.319
Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz in einem Dialyseprogramm,
davon 2105 Patienten (0,59%) im Heimdialyseprogramm. Die Zunahme der
Patientenzahlen und der Kosten für die Nierenersatztherapie erhöhen
weltweit zunehmend den Druck, nach Therapie-Alternativen (z. B.
Wiedereinführung der Heimhämodialyse) zu suchen (Blagg CR, Hemodial Int
12:52-55, 2008).
Auch in Australien waren Mitte der 70er Jahre
etwa die Hälfte der Dialysepatienten Heimhämodialyse-Patienten. Auch
dort ging mit der Entwicklung der Peritonealdialyseprogramme der Anteil
der Heimhämodialyse-Patienten kontinuierlich zurück. Durch ermutigende
Daten zur Reduktion der Morbidität und Mortalität durch die (tägliche)
nächtliche Heimhämodialyse sowie einfachere und bedienerfreundliche
Heimhämodialysegeräte hat allerdings ab 2000 die Zahl der
Heimhämodialyse-Patienten in Neuseeland und Australien wieder deutlich
zugenommen (Agar JW, Med J Aust 192:403-406, 2010).
Beim
Vergleich prävalenter Heimhämodialyse-Patienten pro Million Einwohner in
19 Ländern wird deutlich, dass der Heimhämodialyse 2003 in den meisten
europäischen Ländern kein großer Stellenwert in der Versorgung terminal
niereninsuffizienter Patienten zukam, wohl aber in Neuseeland und in
Australien (Blagg CR, Hemodial Int 12 [Suppl 1]:S2-S5, 2008; Abb. 1).
Unter den europäischen Ländern hat sich in den letzten Jahren vor allem
in Finnland die Heimhämodialyse wieder etabliert: Mit Datum vom
31.12.2007 gab es in Finnland 9 Heimhämodialysezentren mit 62
Heimhämodialyse-Patienten (entsprechend 4% der Dialysepopulation in
Finnland).
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