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Optimale Lipidtherapie im Stadium CKD 3 und 4


Professor Dr. med. Thomas Ittel (Internist, Nephrologe/Onkologe, Ärztlicher Direktor des Hanse-Klinikums Stralsund) betrachtete die Lipidtherapie bei nierenkranken Patienten unter definierten Aspekten. Chronische Nierenerkrankungen und kardiovaskuläre Ereignisse sind eng miteinander korreliert. Die Hypercholesterolämie spielt auch hier eine bedeutsame Rolle (Danesh J, JAMA 2009; 302:1993-2000):

  1. Korrekte Identifizierung von Risikopatienten.
  2. Stellenwert der aktuellen GBA-Beschlüsse.
  3. Zielwerte und deren Erreichbarkeit.
  4. Welche Eckpunkte sollten beeinflusst werden?
  5. Welche Substanzen sollen eingesetzt werden?
  6. Praktische evidenzbasierte Empfehlungen.


Zur Risikostratifizierung können verschiedene Kalkulatoren herangezogen werden, die jedoch bei definierten Begleiterkrankungen und/oder behandeltem arteriellen Hochdruck zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können. Anwendbar für CKD und Diabetes mellitus sind vor allem Arriba, Framingham, UKPDS Risk Machine und ESC (Booth GL, Lancet 2006; 368:29-36).

Therapie der Wahl in den Stadien 3 und 4 CKD sind nach wie vor Statine, was auch in der Deutschen Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft Herz und Nieren zum Ausdruck gebracht wird:

„8.2 Dyslipoproteinämie

Die Befunde der zahlreichen Interven­tionsstudien zur Primär- und Sekundärprophylaxe der KHK mit Statinen sprechen für einen frühzeitigen Einsatz auch bei niereninsuffizienten Patienten. Dies würde für einen Zielwert für das LDL-Cholesterin von <100 mg/dl sprechen (Evidenzgrad C). Nach den Daten der 4-D-Studie [255] profitieren jedoch dialysepflichtige Diabetiker, die ein exzessiv hohes Sterblichkeitsrisiko aufweisen, nach Beginn der Dialysetherapie nicht vom Beginn einer Statintherapie (Evidenzgrad B).“

Der Gemeinsame Bundesausschuss und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (Kommentar) verweisen in den aktuellen Beschlüssen zur Risikoabwägung auf den

  • Procam-Risikokalkulator
  • Esc-Risikokalkulator oder
  • Framingham-Risikokalkulator


Ausgenommen aus der Risikokalkulation sind Patienten mit einer primären familiären Hypercholesterolämie. KBV-Kommentar:

„Patienten mit primärer familiärer Hypercholesterolämie haben ein hohes kardiovaskuläres Risiko. Die primäre familiäre Hypercholesterolämie wird jedoch in den Risikokalkulatoren nicht als eigenständiger Faktor berücksichtigt. Das tatsächliche Risiko liegt in diesem Fall höher als das mittels Risikokalkulator berücksichtigte.“

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Tags: nephro-news dialyse nephrologie stoffwechselstörung lipidtherapie 

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