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EU Projekt SysKid

Systems Biology towards Novel Chronic Kidney Disease Diagnosis and Treatment


SysKid – ein integrativer Ansatz

Am 1. Jänner dieses Jahres wurde das Forschungsprojekt „SysKid“, ein Akronym für „Systems Biology towards Novel Chronic Kidney Disease Diagnosis and Treatment“, gestartet. Bei dieser Ini­tiative handelt es sich um ein multinationales, „large scale integrating“ Forschungsprojekt des 7. Rahmenprogramms der Europäischen Union mit einem Projektvolumen von 15.9 Millionen Euro. Das SysKid Konsortium umfasst 25 Forschergruppen aus 15 Ländern, und wurde von Dr. Rainer Oberbauer (Medizinische Universität Wien), Dr. Gert Mayer (Medizinische Universität Innsbruck) und Dr. Bernd Mayer (emergentec biodevelopment GmbH, Wien) initiiert. Letzterer hat mit seiner Firma auch die Koordination von SysKid übernommen.

SysKid setzt auf das Konzept der Sys­tembiologie, einer auf der „Omics revolution“ aufbauenden Forschungsrichtung zur integrativen Analyse des molekularbiologischen Hintergrundes komplexer Erkrankungen: Seit der umfassenden Einführung von Hochdurchsatzverfahren (Omics-Methoden) kann das Muster von Erkrankungen auf Genom-, Transkript-, Protein- und Metabolitenebene erfasst werden. Die Verschneidung dieser Daten unter gleichzeitiger Integration klinischer und epidemiologischer Daten erlaubt in weiterer Folge die präzise Charakterisierung der Pathophysiologie eines klinischen Phänotyps - wie im Falle von SysKid der chronischen Nierenerkrankung. Eckpunkte der Systembiologie im klinischen Kontext der chronischen Nierenerkrankung sind in Abbildung 1 dargestellt.

Folgende zentrale Zielsetzungen sind seitens des SysKid Konsortiums festgelegt:

  1. Identifikation von Personen ‚at risk‘ für die Entwicklung von chronischer Nierenerkrankung unter Verwendung von epidemiologischen und molekularbiologischen Werkzeugen.

  2. Ein verbessertes Verständnis der molekularen Grundlage der Frühstadien der Erkrankung, um daraus verbesserte Biomarker abzuleiten.

  3. Entwicklung von neuen diagnostischen und therapeutischen Werkzeugen, um das Fortschreiten der Erkrankung zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern.

  4. Präklinische Verifikation von neuen Therapieansätzen und klinische Validierung von neuen diagnostischen und prognostischen Biomarkern.

Auf Grund der technologischen Spezialisierung und Komplexität kann dieser Forschungszugang nur in Teams umgesetzt werden, um die Omics Komponenten, molekularbiologische Validierungstechniken, klinische Expertise, Proben, Statistik und Bioinformatik in definierten klinischen Fragestellungen und Zielsetzungen wie oben angegeben ein- und umzusetzen: Identifikation von Patienten ‚at risk‘ für chronische Nierenerkrankung sowie bei Eintreten des Frühstadiums der Erkrankung eine Abschätzung  zum Fortschreiten der Erkrankung (progression) – beides wesentliche Parameter zur verbesserten Patientenbetreuung. Umfassendes Verständnis der Molekularbiologie der chronischen Nierenerkrankung verspricht weiters Unterstützung der Prävention als langfristiges Ziel.

Abbildung 2 zeigt die SysKid Arbeitsgruppen, Tabelle 1 listet die Teilnehmer des Konsortiums.

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Tags: nephro-news dialyse syskid nierenerkrankung systembiologie forschungsprojekt 

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